Bei neuen Konstruktionsweisen, wie sie z. B. durch innovative Plattenelemente ermöglicht werden, treten kombinierte Beanspruchungen des Werkstoffes Holz auf. Diese Kombination kann abmindernd im Vergleich zu den in den Normen angegebenen, für einachsige Beanspruchung erlaubten Spannungen wirken. Die zur Zeit in Deutschland gültigen Normen machen zur Bemessung von Spannungskombinationen an Platten- und Scheibenelementen aus Holz keine Aussage. Es wurden unterschiedliche theoretische Ansätze zur Problematik der Spannungskombinationen an anisotropen Stoffen vorgestellt. Durch einfache Vergleiche wurde versucht, die Charakteristik der unterschiedlichen -Bruchkriterien aufzuzeigen: Für die Bemessung von Holzplatten wurde ein mögliches Nachweiskonzept zur Diskussion gestellt. Dabei werden verschiedene Spannungsnachweise anhand von linearen Interaktionen geführt.
Heinrich Kreuzinger Libri


Bei Vergrößerung der freitragenden Spannweite erhöht sich die sicht- und hörbare Schwingungsanfälligkeit von Deckenkonstruktionen. Nach Eurocode 5 »Bemessung und Konstruktion von Holzbauwerken« ist bei Wohnungsdecken künftig deren Schwinganfälligkeit zu berechnen. Deshalb wurden die von Menschen verursachten Schwingungen verschiedenartiger Holzbalken- und Brettstapeldecken mit unterschiedlichen Estrichen, Belägen und Verkleidungen untersucht. Außerdem waren Holz-Beton-Verbundkonstruktionen, Decken aus Merk-Dickholz sowie aus Furnierschichtholz in die Versuche, Messungen und Nachrechnungen einbezogen. Die beobachteten Werte zur Schwinganfälligkeit korrelierten mit den berechneten. Weiterhin zeigten die Experimente, dass Deckenvibrationen subjektiv unterschiedlich bewertet werden. Die Untersuchungen erbrachten Formeln zur einfachen Berechnung der Decken-Schwinganfälligkeit. Für Holzbalken- und Brettstapeldecken, die als stark anisotrope Trägerroste aufzufassen sind, wurde zur Ermittlung der Durchbiegung unter einer Einzellast eine gut verwendbare Näherungslösung erarbeitet. Der Bericht enthält ein Beispiel zur Berechnung von Deckenschwingungen und gibt Konstruktionshinweise, wie sich die Schwinganfälligkeit verringern lässt.