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Die Erschließung des kompositorischen Werks der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist ein fortwährender Prozess. Die Biografie und das Werk von Günter Raphael (1903–1960) dokumentieren das Miterleben dieser Zeit. In den 1920er Jahren als große Hoffnung gefeiert, wurde er während der NS-Diktatur aufgrund seiner jüdischen Vorfahren verfolgt und fand nach 1945 mühsam, aber letztlich erfolgreich, seinen Weg zurück ins Musikleben. Raphaels Kompositionen könnten auch heute von Bedeutung sein, wenn sie breiter bekannt wären. Sein Leben und Werk spiegeln deutsche und europäische Geschichte wider, oft auf bedrückende Weise. Anlässlich seines 50. Todestages finden umfassende „Erkundungen zu Günter Raphael“ statt. Der reich bebilderte Band versammelt Texte, die während der ersten Günter-Raphael-Tagung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden entstanden sind. Diese umfassen biografische Stationen in Berlin, Leipzig, Meiningen, Duisburg und Köln sowie Exkurse zu seinem instrumentalen und chorischen Œuvre. Referenten aus Deutschland, Island und der Schweiz trugen als Zeitzeugen und Wissenschaftler zur Diskussion bei. Zudem werden vier ausgewählte Texte des Komponisten aus den 1950er Jahren erstmals veröffentlicht, ergänzt durch ein chronologisches Werkeverzeichnis und eine CD-Diskografie.
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Erkundungen zu Günter Raphael, Matthias Herrmann
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- 2010
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