Peter Fabritz Libri

Im Mittelpunkt der Studienarbeit steht das Verhältnis zwischen dem Gemeinschaftsrecht der Europäischen Union und dem nationalen Recht der Mitgliedsstaaten, insbesondere der Bundesrepublik Deutschland. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, das in einem rechtlichen Diskurs mit dem Gerichtshof der Europäischen Union steht. Die Arbeit analysiert die Leitentscheidungen beider Gerichtshöfe und deren Einfluss auf die Entwicklung des Rangverhältnisses der Rechtsordnungen, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen nationalem und europäischem Recht zu beleuchten.

Kann man eine ungültige Ehe gültig machen? Ist Gültigkeit überhaupt ein Kriterium für die Ehe? Was sind die Voraussetzungen, um eine Ehe als gültig oder ungültig zu bezeichnen? Besitzt die Kirche eine rechtliche Gewalt über die Ehe, die es ihr erlaubt, eine Ehe als gültig oder ungültig zu klassifizieren? Die Ehe kommt zustande durch den Willen zur Ehe, den beiderseitigen Konsens der Partner. Keine Macht der Welt kann ihn auflösen. Der Konsens kann aber existent sein und dennoch ungültig, weil zum Zeitpunkt der Konsensabgabe ein Hindernis vorlag. Hier hat sich im 14. Jahrhundert ein Rechtsinstitut entwickelt, mit dem die Päpste ungültige Ehen Kraft apostolischer Autorität rückwirkend für gültig erklärt haben: Die sanatio in radice – die Heilung in der Wurzel. Die Arbeit versucht ausgehend vom römischen Recht über die Anfänge kirchlicher Ehedispens bis hin zur Gegenwart eine rechtshistorische Gesamtdarstellung der sanatio in radice vorzulegen.