Margret Jestremski Libri

Das Hugo-Wolf-Werkverzeichnis arbeitet erstmals alle musikalischen Quellen zumSchaffen des Komponisten auf, ebenso außermusikalische Zeugnisse wie Briefe (darunter rund 400 bis vor kurzem ungedruckte Briefe Wolfs und aus seinem Freundeskreis), Zeitdokumente und Sekundärliteratur. Die Werke sind chronologisch angeordnet. Zu den 169 Werknummern kommen dabei innerhalb der Liederbücher die (mit Unternummern) aufgeführten und beschriebenen Einzellieder hinzu, sodass sich insgesamt über 400 Einträge ergeben. Im Anhang werden Entwürfe, Werkpläne und Bearbeitungen behandelt. Die Einträge enthalten: - Notenincipits - Eine ausführliche, durch Dokumente gestützte Werkgeschichte - Angaben der von Wolf verwendeten Textvorlagen, die bei vielen Werken zum ersten Mal ermittelt wurden - Beschreibung und Klassifizierung der Quellen: Autographe, Abschriften, Korrekturabzüge, Erstausgaben und weitere zu Wolfs Lebzeiten erschienene Drucke - Daten der frühen Aufführungen, die anhand zeitgenössischer Dokumente nachgewiesen sind.

Die Biographie von Hugo Wolf ist von Legenden über seine Persönlichkeit und die Entstehung seiner Werke geprägt, darunter die Annahme, dass Symptome der Syphilis seinen kreativen Prozess beeinflussten. Wolf selbst trug zur Mythisierung seines intuitiven Komponierens bei. In dieser Studie unternimmt die Autorin eine erstmalige wissenschaftlich-kritische Analyse der erhaltenen Werkstattmaterialien und deckt zentrale Aspekte von Wolfs planvollem Arbeitsprozess sowie die Prinzipien seiner Kompositionsweise auf. Sie beleuchtet die Hintergründe der Entstehung einzelner Werke, wie des 'Streichquartetts', des 'Intermezzos' und verschiedener unvollendeter Kompositionen. Darüber hinaus enthält das Buch einen umfassenden Katalog der Skizzen und Fragmente im Bereich der Vokal-, Chor- und Instrumentalmusik, der chronologisch neu geordnet ist.