Marcus Berg Ordine dei libri

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht Deutschland vor einer historisch einzigartigen Situation. Technischer Fortschritt und Globalisierung stellen steigende Anforderungen an das Humankapital, während die Bevölkerung aufgrund der niedrigen Geburtenrate und einer steigenden Lebenserwartung zum ersten Mal ohne kriegerische Einflüsse merklich sinkt und altert. Diese Abnahme des Erwerbspersonenpotentials wird voraussichtlich stärker ausfallen als die Bevölkerungsreduktion, was ein geringeres Wachstum des Inlandsprodukts zur Folge hat. Begleitend dazu verlagert sich die Arbeitsnachfrage von einfachen zu qualifizierten Tätigkeiten, was bereits in den Arbeitsmarktdaten sichtbar ist. Es stellt sich die Frage, wie das Humankapital dieser Entwicklung entgegenwirken kann und welche Maßnahmen zur Stärkung erforderlich sind. Der Begriff Humankapital wird definiert und von Sachkapital abgegrenzt, während Möglichkeiten zur Messung und Bewertung erörtert werden. Zudem wird die Integration von Humankapital in die Wachstumstheorie kritisch betrachtet, einschließlich der Einflüsse von technischer Entwicklung, Globalisierung und Demografie. Die Auswirkungen von Maßnahmen zur Steigerung der Humankapitalquantität werden analysiert, wobei insbesondere die Bedeutung von Qualitätssteigerungen in der frühkindlichen und schulischen Bildung hervorgehoben wird, da hier hohe Ertragsraten zu erwarten sind.