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Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt!

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Die Figurencharakteristik spielt eine zentrale Rolle in den Sterbeszenen der Aufklärung. Autoren wie Schnabel, Lesage, Defoe und Richardson knüpfen bewusst an die Kontrastbilder der mittelalterlichen Ars moriendi an: Bösewichter sterben schrecklich, während positive Figuren einen schönen Tod erleben. Diese Übertragung christlicher Vorstellungen in einen weltlichen Kontext prägt die Literatur bis ins 19. Jahrhundert. Von Richardsons Clarissa führt eine Entwicklungslinie zu Rousseaus Nouvelle Héloïse und Goethes Werther, bis hin zu Ottilies Tod in den Wahlverwandtschaften. Literarische Motive beeinflussen sogar das Sterbe- und Trauerverhalten in der Realität. Neu ist die intensivere Anteilnahme der Angehörigen und der Glaube an ein Wiedersehen nach dem Tod. Im empfindsamen Roman weicht die traditionelle Einteilung in Gut und Böse subtileren Charakterstudien. Der christliche Himmel wird zum „Reich der Träume“, einem Ort der Erfüllung sinnlicher Sehnsüchte, über den Rousseaus Julie und Goethes Werther nur posthum schreiben. Gleichzeitig steigern sich die Gefühle in der Gemeinschaft der Sterbenden und Trauernden. Angeregt durch literarische Werke verklären die Empfindsamen die Liebe zu einer übernatürlichen Macht und reagieren sensibel auf Trennung und Tod. Die Romane des späten 18. Jahrhunderts zeigen ein Interesse für Unbewußtes, Tabuisiertes, Ängste, Erotik und Wahnsinn. Autoren wie Miller, Wezel und Hippel thematisieren die Fra

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Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt!, Uli Wunderlich

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1998
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