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In der Diskussion über die Zukunft des Sozialstaates wird oft auf die historische Genesis der Idee verzichtet. L. v. Stein, der Begründer dieser Theorie, sah den Ausgangspunkt in einer anthropologischen Bestimmung des Menschen, die auf philosophischen Traditionen basiert. Seine Kritik richtet sich gegen die soziale Ungleichheit, die aus der ökonomischen Verfassung der bürgerlichen Gesellschaft resultiert. Diese „soziale Frage“ bedeutet, dass die Mehrheit der Menschen nicht gemäß ihrer anthropologischen Bestimmung leben kann. L. v. Stein wies dem Staat die Aufgabe zu, die Bedingungen für die Beseitigung dieser Ungleichheit zu schaffen. Dies führte ihn zur sozialen Reform statt zur sozialen Revolution, wie sie Marx forderte. Da der Staat jedoch die ihm zugewiesene Aufgabe nicht erfüllen kann, bleibt die soziale Ungleichheit in jeder Phase der Entwicklung des Verhältnisses von bürgerlicher Gesellschaft und Staat bestehen. Der Verzicht auf die Reflexion der historischen Genesis des Sozialstaates impliziert die Aufrechterhaltung des Status quo, der seit jeher die Herrschaft von Menschen über Menschen sowie die Legitimierung der sich ausbreitenden sozialen Ungleichheit umfasst.
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Persönlichkeit, Gesellschaft und Staat, Michael Löbig
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- 2003
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