Zur Bedeutung des Normalisierens bei transformativen Lernprozessen
Die erziehungswissenschaftliche Fachliteratur betont die zentrale Bedeutung und die große Verantwortung, die Eltern für ihre Kinder haben. Wir wissen jedoch wenig darüber, wie Eltern ihren Alltag als Eltern bewältigen und wie sie Elternschaft erlernen. Ruth Michalek untersucht, wie Normalisierungen dabei für Eltern nützlich oder hinderlich sein können.
In den letzten Jahren haben Printmedien, Ratgeber und praktische Jungenarbeit zunehmend Jungen als Adressaten spezifischer pädagogischer Interventionen entdeckt. Die dort konstatierte Problemlage von Jungen wird mit ihrer Geschlechtszugehörigkeit in Verbindung gebracht: Jungen haben, weil sie Jungen sind, besondere Bedürfnisse, Defizite oder Probleme. Es fehlen jedoch grundlegende empirische Studien darüber, welche Geschlechtervorstellungen Jungen im Grundschulalter überhaupt haben und wie diese in Interaktionen der Jungen untereinander konstruiert werden. Hier setzt diese Studie an. Mit Hilfe von Gruppendiskussionen mit Drittklässlern werden die Interaktionen in der Gruppe analysiert und Geschlechtervorstellungen rekonstruiert. Im Zentrum stehen die Vorstellungen der Jungen über Junge- bzw. Mann-Sein, Mädchen und Sport. Ein forschungsmethodischer Fokus der Untersuchung liegt in der Frage, ob die Gruppendiskussion in der Kindheitsforschung gewinnbringend eingesetzt werden kann. Abschließend werden Konsequenzen aus den Untersuchungsergebnissen für professionelles pädagogisches Handeln beleuchtet.