Heike Mutter Libri



Das installative Projekt einer „Forschungsstation“ auf dem Dach der Kunsthalle Recklinghausen basiert auf einem fiktiven Neuerforschungsprozess des Museums und ist die Inszenierung eines absurden Endeckungsprozesses in einer eigentlich bereits bis ins Detail beschriebenen und definierten Umgebung. Die Vorgehensweise ist von der Methode inspiriert, mit der Forscher die tropischen Regenwälder von oben aus der Luft erforschen: Die Beobachtung erfolgt möglichst diskret und mit möglichst wenig Kontakt zum Objekt, aber großem Aufwand. Der Forscher versucht Sinnzusammenhänge zu erkennen und/oder zu bestätigen und der Komplexität Herr zu werden. Auf metaphorischer Ebene exerzieren Heike Mutter und Ulrich Genth aus einer selbst gewählten Distanz heraus eine aufwändige Erkundung der Kunstwelt. Das Museum wird dabei als unwahrscheinlicher Lebensraum aufgefasst.
Mit Beiträgen von: Johanna Bruckner, Marius Henderson, Maja Bogumila Hoffmann, S. Hoy, Nina Kuttler, Heike Mutter, Fion Pellacini, Wiebke Schwarzhans, Jana Seehusen, Marcus Steinweg, Laslo Strong, Katharina Swoboda. Der Reader versammelt Textbeiträge von Künstler/innen, Gesprächspartner/innen und anderen Beteiligten des vergangenen Jahres. Die Publikation versteht sich als beweglicher Raum im Raum. Ausgangspunkt für das Handeln der studentischen Teams als Gastgeber war und ist der Wunsch, einen lebendigen, virulenten Ort des Austausches und Diskurses im Zentrum der HFBK zu schaffen. Durch das Programm des letzten kuratorischen Teams, bestehend aus Nina Kuttler und Wiebke Schwarzhans, wurde es zu einer Bühne für Kunstpositionen, die sich als Handlungsform verstehen und/oder die Verhältnisse von Bewegungsformen, Denkweisen und Körperpolitiken untersuchen.