Zur narrativen Konstruktion von Paarsein aus heteronormativitätskritischer Perspektive
Die Interviews mit heterosexuellen, lesbischen und schwulen Paaren, die der qualitativen Studie zugrunde liegen, wurden zwischen 2001 und 2003 geführt - zu einer Zeit, in der sich die soziologische Paarforschung erst allmählich entwickelte. Mit dem vergleichend angelegten Design, das erstmals homosexuelle Paare systematisch einbezieht, begründet die neuaufgelegte und um ein Vorwort ergänzte Studie die heteronormativitätskritische Neujustierung der Forschungsperspektive auf Paarbeziehungen. Infolge der zunehmenden Ausdifferenzierung privater Lebensformen erweist sie sich aktuell als relevanter denn je
Methodische und methodologische Herausforderungen in der Forschungspraxis
300pagine
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In diesem Band werden method(olog)ische Fragen der qualitativen Bildungsforschung diskutiert, die erst im Forschungsprozess sichtbar werden. Am Beispiel konkreter Forschungsprojekte werden übergreifende forschungspraktische Probleme und Möglichkeiten ihrer Bearbeitung expliziert. Dabei werden die Potenziale und Grenzen etablierter methodischer Zugänge und Verfahren ausgelotet, projektspezifische Relationierungen von Erkenntnisinteresse, Methodologie und methodischem Zugang skizziert und metho(dolog)ische Modifikationen vorgeschlagen. Forschungspraxis wird dabei als Prozess von Entscheidungen und deren Begründungen sichtbar.
Der Band beleuchtet das Verhältnis von Organisation und Bildung in theoretischen und empirischen Analysen. Das zentrale Anliegen ist es, zu zeigen, wie unterschiedliche organisationssoziologische Ansätze für die qualitative Bildungsforschung fruchtbar gemacht werden (können). Die Beiträge entwickeln einerseits u. a. aus neo-institutionalistischer, systemtheoretischer und kulturtheoretischer Perspektive auf Bildungsorganisationen empirische Zugänge zu spezifischen Fragestellungen; andererseits werden empirische Befunde aus unterschiedlichen Bildungsbereichen, die auf Basis von unterschiedlichen qualitativen Daten und Verfahren wie der Ethnografie, der Dokumentarischen Interpretation und der Inhaltsanalyse, gewonnen wurden, unter zur Hilfenahme von organisationssoziologischen Konzepten plausibilisiert. Als Bildungsbereiche werden dabei Kindergarten, Schule und Hochschule sowie Erwachsenen/Weiterbildung fokussiert.
Aktuelle Problembeschreibungen zum Themenfeld „Übergang Schule/Beruf“ nehmen zum einen auf die in ungleichheitstheoretischen Untersuchungen identifizierten ‚Risikofaktoren‘ beim Übergang von der Schule in den Ausbildungsmarkt Bezug; zum anderen werden unter der Perspektive mangelnder ‚Ausbildungsreife‘ die Kompetenzdefizite von Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz beschrieben und darauf abgestimmte Maßnahmen entwickelt und dokumentiert. In den Blick genommen werden in beiden Fällen die Jugendlichen selbst, ihre schulischen Leistungen, ihre berufsbezogenen Kompetenzen, ihre sozialen Ressourcen etc. Mit diesem Fokus geht jedoch eine Verkürzung der Perspektive einher, bei der die Ursachen von Übergangsproblemen den Betroffenen selbst zugeschrieben werden und die strukturellen, bildungs- und arbeitspolitischen und ökonomischen Bedingungen, die die Problematik des Übergangs von der Schule in den Beruf (und den Übergang als solchen!) hervorgebracht haben und weiter hervorbringen, zugleich außen vor bleiben. Beim Lesen der Beiträge in diesem Band wird man feststellen, dass es in der Debatte zum Übergang von der Schule in den Beruf eine Vielzahl an unterschiedlichen blinden Flecken gibt. Jeder einzelne Beitrag deckt mit seiner spezifischen Perspektive eines oder mehrere Problemfelder auf, die in der Debatte bisher kaum beleuchtet wurden und der zukünftigen Auseinandersetzung und Forschung als Impulse dienen können.