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Dieter Schimang

    Eine anthropologische Revolution - und ihre totalitäre Dynamik
    Menschenrechte versus Menschenwürde
    Scheinmündig
    Populismus oder der Aufstieg der Unmündigkeit
    Endlich. Eine Politische Anthropologie für alle
    • Der Essay von Dieter Schimang thematisiert die ökologischen Krisen des Anthropozäns und die Verantwortung der Menschheit. Er zeigt, dass die Gattung Homo in ihrem selbstzerstörerischen Handeln blind ist und das Leben bedroht. Durch die Annahme der Endlichkeit des Planeten können wir die Unendlichkeit des Lebens verstehen und Verantwortung übernehmen.

      Endlich. Eine Politische Anthropologie für alle
    • Populismus oder der Aufstieg der Unmündigkeit

      Eine Deutung aus kulturanthropologischer Sicht

      Unsere westlich-bürgerliche Gesellschaft ist stolz auf ihren revolutionären Ursprung – den Sturz der traditionellen Autoritäten und Hierarchien, der selbst vor der Enthauptung von Königen nicht zurückschreckte: »All men are created equal!« Einzig unsere Vernunft akzeptieren wir als Autorität und Richterin. 250 Jahre später erfahren wir – zum zweiten Mal im Laufe eines Jahrhunderts – den Aufstieg von Irrationalität, Entzivilisierung und Gewalt. Immer lauter ist ein Ruf nach autoritärer Führung vernehmbar. Warum entscheiden Menschen sich gegen Aufklärung und Emanzipation? Was sind die Gründe für den Aufstieg von Populismus und Un-Mündigkeit? Dieter Schimangs spannende Deutung populistischer Tendenzen in den bürgerlichen Gesellschaften des Westens entwickelt Antworten auf diese Fragen. Als Kulturanthropologe blickt er dabei weit über den Horizont von Gegenwart und unmittelbarer Vergangenheit hinaus. Ausgehend von den Grundbedingungen menschlicher Existenz widmet er sich deren Einfluss auf die moderne »Gesellschaft der Individuen« (Elias). Er zeigt, warum diese quasi zwangsläufig (selbst)zerstörerische Tendenzen dort mit sich bringt, wo die Voraussetzungen individueller Emanzipation fehlen – und welcher Wirtschafts- und Bildungspolitik es bedarf, um sie zu schaffen.

      Populismus oder der Aufstieg der Unmündigkeit
    • Mit seinem Begriff der »Scheinmündigkeit« platzt der Kulturanthropologe Dieter Schimang mitten hinein in die große Party, die die Aufklärung seit dem 18. Jahrhundert feiert: Mündigkeit heißt Selbstbestimmung, sie meint Mut und die Fähigkeit, dem eigenen Verstand zu folgen, Verantwortung für sich selbst und die Gesellschaft zu übernehmen. An zahlreichen Beispielen und in historischer Herleitung führt Schimang vor, wie man sich der Mündigkeit politisch entledigt hat, indem man sie durch eine leere, rein formale Bestimmung ersetzt hat: eine Scheinmündigkeit, die uns mit 18 Jahren zugesprochen wird und uns vor allem als Konsument_innen meint. Er zeigt: Eine inhaltlich gefüllte Mündigkeit aller ist unvereinbar mit einem Regime des privaten Gewinnstrebens, sie ist für ein solches nachgerade gefährlich. Es ist vor allem die ökologische Krise, die nun lautstark an die Türen dieses Selbstbildes klopft und neue Chancen eröffnet: diese Fehlentwicklung nachzuvollziehen und sie zu korrigieren.

      Scheinmündig
    • In der Umkehrung der traditionellen Dominanz des Sozialen zugunsten des Individuums zeigt sich die anthropologische Dimension der bürgerlichen Revolution. Als Anthropologische Revolution überantwortet diese dem Individuum mit seiner Freiheit und Autonomie zugleich die Last der eigenen Sterblichkeit, Ohnmacht und Nichtigkeit mit der Auflage, sich nunmehr selbst „frei und autonom“ Sinn, Sein und Dauer zu stiften. Dieses Anthropologische Paradoxon – dass das Vergängliche sich selbst Unvergänglichkeit, das Nichtige sich Sein stiften soll – stellt für das bürgerliche Individuum eine extreme, unerträgliche Überforderung dar. In Krisensituationen wie z. B. des 20. Jahrhunderts flüchtet es deshalb nur allzu häufig in die Selbstunterwerfung, vorzugsweise in deren extreme, es ganz ergreifende totalitäre Formen. Der Autor zeigt die anthropologischen Ursprünge und Logik der totalitären Dynamik auf und entwickelt daraus zugleich ein Konzept des konstruktiven Ausgleichs der anthropologischen Ambivalenz.

      Eine anthropologische Revolution - und ihre totalitäre Dynamik