Più di un milione di libri, a un clic di distanza!
Bookbot

Wolfram Drews

    Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive
    Die Interaktion von Herrschern und Eliten in imperialen Ordnungen des Mittelalters
    Religion und Entscheiden
    Juden und Judentum bei Isidor von Sevilla
    Transkulturelle Komparatistik
    Transkulturelle Verflechtungsprozesse in der Vormoderne
    • Im Zuge der verstärkten Auseinandersetzung mit globalgeschichtlichen Ansätzen hat die Erforschung von Verflechtungsprozessen in den letzten Jahren eine Konjunktur erlebt. Allerdings sind die meisten Arbeiten, die sich mit wechselseitigen Austauschprozessen zwischen verschiedenen Bevölkerungs- und Religionsgruppen befassen, der Moderne gewidmet. Zur Schließung dieser Lücke möchte der Sammelband beitragen, indem er neuere Forschungsansätze zur transkulturellen Verflechtung vorstellt und daraus abgeleitete Fragestellungen auf das Mittelalter und die Frühe Neuzeit anwendet. Die einzelnen Beiträge gehen dabei der Frage nach, unter welchen Voraussetzungen sich Verflechtungen zwischen unterschiedlichen ‚Kulturen‘, Regionen und sozialen Gruppen ereigneten, worin sich diese Verflechtungen zeigten und ob bzw. wie diese wahrgenommen wurden. Ferner richten die Beiträge den Blick auf Trägergruppen von Verflechtungsprozessen sowie auf Objekte, die als Bedeutungsträger solche Prozesse konstituierten. Somit ist der Band für all diejenigen von Interesse, die sich für die Erforschung der vielschichtigen Beziehungen zwischen Christen, Juden und Muslimen sowie zwischen Europa und der außereuropäischen Welt in der Vormoderne interessieren.

      Transkulturelle Verflechtungsprozesse in der Vormoderne
    • Isidor von Sevilla, der »letzte lateinische Kirchenvater« und »Lehrmeister des Mittelalters«, hat durch seine antijüdische Schrift »De fide catholica contra Iudaeos« maßgeblich auf die Genese des mittelalterlichen Judenbildes eingewirkt. Eine Grundtendenz seines Gesamtwerkes besteht darin, mögliche dogmatische Kontroversen innerhalb der christlichen Bevölkerung nicht zu thematisieren. Aus diesem Grunde spielt die theologische Auseinandersetzung mit dem Arianismus für ihn kaum eine Rolle, obwohl diese »Häresie« im Mittelpunkt der politischen Kämpfe seiner Jugendzeit gestanden hatte. Demgegenüber gewinnt die Auseinandersetzung mit ausländischen christologischen Häretikern eine fundamentale Bedeutung bei der Neukonstituierung der gotischen Identität anläßlich des kollektiven Übertritts zum Katholizismus. Diese polemische Grundhaltung determiniert in besonderer Weise auch seine Wahrnehmung des Judentums. Während Isidor auf der einen Seite die kollektive Bekehrung der Goten zum »Ursprungsmythos« des »Staatsvolkes« hochstilisiert, benutzt er andererseits das Judentum als Negativfolie für die Konstruktion der katholisch-westgotischen Identität. Sein antijüdischer Traktat, der in der Tradition der altkirchlichen Adversus Iudaeos-Literatur steht, kann als Darstellung und Apologie des staatstragenden Glaubens verstanden werden. Die mangelnde philologische Kompetenz des Verfassers gibt Anlaß zu der Vermutung, daß seine Beweisführung lediglich solchen Adressaten eingeleuchtet haben kann, die bereits vom Wahrheitsgehalt seiner Thesen überzeugt waren. Der Traktat war nicht etwa lediglich ein »Handbuch für die Klerikerausbildung«, sondern er diente der exegetischen und dogmatischen Unterweisung durchschnittlich gebildeter Laien, als deren Repräsentantin die Adressatin, Isidors Schwester Florentina, zu gelten hat. Diese Arbeit wurde mit dem Friedrich-Meinecke-Preis 2001 ausgezeichnet.

      Juden und Judentum bei Isidor von Sevilla
    • Religion und Entscheiden

      Historische und kulturwissenschaftliche Perspektiven

      Wie lässt sich über religiöse Lehren, besonders wenn sie offenbart sind, entscheiden? Wie können Menschen über ihren Glauben entscheiden? Wie können religiöse Weltsichten die Wahrnehmung nicht-religiöser Entscheidungsgegenstände beeinflussen? Dem Spannungsfeld zwischen Religion und Entscheiden gehen in diesem Band vierzehn Autorinnen und Autoren in exemplarischen Einzelstudien nach. Chronologisch reichen die behandelten Themen vom alttestamentlichen Judentum bis zum späten 20. Jahrhundert, von den Fachdisziplinen sind Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Ethnologie, christliche Theologien, Islamwissenschaft, Judaistik sowie Byzantinistik vertreten.

      Religion und Entscheiden
    • Der Zugriff der imperialen Zentrale auf Angehörige verschiedener Elitegruppen sowohl im Zentrum als auch an Peripherien gestaltet sich historisch durchaus unterschiedlich; die Erfolgschancen solcher Zugriffsmöglichkeiten können über den Fortbestand imperialer Ordnungen entscheiden. Der Band untersucht aus dieser Perspektive imperiale Ordnungen in Europa, im Nahen Osten, in Indien und in China zwischen Spätantike und dem ausgehenden Mittelalter.

      Die Interaktion von Herrschern und Eliten in imperialen Ordnungen des Mittelalters
    • Der Band unternimmt den epochenübergreifenden Versuch, unterschiedliche Monarchien der Vormoderne hinsichtlich der Funktionsweise ihres politischen Systems transkulturell vergleichend zu analysieren. Vertreterinnen und Vertreter der Geschichts- und Islamwissenschaft, der Byzantinistik und Indologie behandeln in drei Kapiteln - die nicht als traditioneller Sammelband, sondern als Produkt eines Prozesses kollaborativen Schreibens entstanden sind - ausgewählte Aspekte mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Monarchien: Der Fokus richtet sich auf unterschiedliche Elitengruppen als Garanten für das Funktionieren monarchischer Systeme, auf Sakralisierungsstrategien als Möglichkeiten zur Generierung und Perpetuierung monarchischer Legitimität sowie schließlich auf Strategien zur Sicherung der dynastischen Memoria und auf Möglichkeiten, monarchische Systeme durch die Etablierung unterschiedlicher Spielarten eines historischen Gedächtnisses zu stabilisieren. Der unter Einbeziehung aktueller Ansätze der Globalgeschichte unternommene transkulturelle Vergleich eröffnet den Blick auf Parallelen und Unterschiede hinsichtlich der Funktionsweise griechischer und lateinischer, arabischer und indischer Monarchien der Vormoderne.

      Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive
    • Zeugnis und Zeugenschaft

      Perspektiven aus der Vormoderne

      • 340pagine
      • 12 ore di lettura

      Zeugnisse machen Erfahrungswerte für Mitglieder einer Gesellschaft verfügbar, die nicht an der Erfahrungssituation selbst beteiligt sind oder waren. Innerhalb der kulturellen Profilierung von Gesellschaften steuern sie die Prozesse der Manifestation und Tradierung und haben so einen entscheidenden Anteil an Historiographie, Memoria und Wissenstransfer. Der interdisziplinär angelegte Band vereinigt Perspektiven aus Historiographie, Kunst, Literatur, Medientheorie, Wissenschaftsgeschichte und Rechtswesen und berücksichtigt darüber hinaus die Bedeutung der Zeugenschaft in den drei monotheistischen Religionen. So präsentiert er ein diffe-renziertes Bild testimonialer Konzepte der Vormoderne, die die Erinnerungskulturen prägen und in ihren wesentlichen Strukturen bis in die Gegenwart ausstrahlen.

      Zeugnis und Zeugenschaft
    • Die Karolinger und die Abbasiden von Bagdad

      Legitimationsstrategien frühmittelalterlicher Herrscherdynastien im transkulturellen Vergleich

      In der aktuellen geschichtswissenschaftlichen Forschung zeigt sich ein Trend zu vergleichenden Fragestellungen. Im Fokus steht ein historischer „Zufall“ aus dem 8. Jahrhundert, als im Frankenreich und im islamischen Kalifat die Herrscherdynastien wechselten: Merowinger und Umayyaden wurden nahezu zeitgleich durch Karolinger und Abbasiden ersetzt. Die Untersuchung beleuchtet die Argumente und Strategien der Usurpatoren, um den Eliten die Rechtmäßigkeit ihrer Machtausübung zu plausibilisieren. Die Abbasiden beanspruchten, als Verwandte des Propheten Mohammed über ein erbliches Charisma zu verfügen, während die Karolinger mit kirchlicher Unterstützung ein Amtscharisma konstruierten, um sich als Vertreter eines verchristlichten Herrschertums zu inszenieren. Beide Dynastien strebten an, sich als Träger eines sakral konnotierten Herrschertums zu etablieren, wobei die Spielräume der politischen Akteure stark von den historischen Rahmenbedingungen abhingen. Die Arbeit untersucht erb- und amtscharismatische Herrschaftskonzeptionen, die Rekrutierung von Eliten sowie die Transformation religiöser Vorstellungen zur politischen Integration. Sie kontextualisiert zwei bedeutende Ereignisse der politischen Geschichte und verknüpft Fragen der Religions-, Kultur- und Sozialgeschichte. Inspiriert von Max Weber und Pierre Bourdieu, wird ein komparativer Ansatz entwickelt, der zur Konzeptualisierung einer politischen Kulturgeschichte in der Vormod

      Die Karolinger und die Abbasiden von Bagdad