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Irina Görner

    Bestattungssitten der Hügelgräberbronzezeit in Nord- und Osthessen
    Unter unseren Füßen
    • Unter unseren Füßen

      • 191pagine
      • 7 ore di lettura

      Die ältesten Werkzeuge, frühe Luxusgegenstände, bronzezeitliche Mode oder das „gute Geschirr“ der Germanen: 80 ausgewählte Objekte und Objektgruppen aus der vorgeschichtlichen Dauerausstellung des Hessischen Landesmuseums in Kassel nehmen den Leser mit auf eine unterhaltsame Zeitreise durch 300 000 Jahre nord- und osthessische Geschichte. Die archäologischen Funde werden jeweils mit einem kurzen Text und einem begleitenden Großfoto vorgestellt. Die zeitliche Spanne reicht dabei von den Steinwerkzeugen der ersten Menschen in der Region bis zu den Missionaren des Frühmittelalters. Die menschlichen Hinterlassenschaften ermöglichen einen Einblick in die jeweiligen Lebensumstände unserer Vorfahren, spiegeln einschneidende Veränderungen wider oder sind Zeugen wichtiger Erfindungen. Manchmal steht die spannende Entdeckungsgeschichte altbekannter Fundstellen im Mittelpunkt, andere Kapitel widmen sich interessanten Neufunden der letzten Jahrzehnte oder aktuellen Forschungsergebnissen. Ganz Alltägliches wie etwa Getreidemahlsteine bieten dabei ebenso spannende Einblicke wie handwerkliche Unikate oder Importe aus fernen Regionen.

      Unter unseren Füßen
    • Ausgehend von unpublizierten Grabungsberichten des frühen 20. Jh. und der in den 1980er Jahren ergrabenen Nekropole von Queck im Vogelsbergkreis werden Fundtypologie, Befunde und Grabsitten untersucht. Charakteristisch sind variable Baustrukturen, kleine Bestattungszahl und auf Osthessen beschränkte sichelförmige Hügelanbauten. Die Grabhügel zeigen wegen des damals feuchten Klimas eine Affinität zu wasserdurchlässigen Böden, wobei der Fundschwerpunkt sich von Kassel [FBZ] in Richtung Bad Hersfeld [MBZ B] und ins Gebiet von Fulda und Lauterbach [Stufe C] verlagerte. Die Grabbezirke waren mit freistehenden runden Steinsetzungen, Pfostensetzungen oder Gräbchen eingefriedet. Das Baumaterial wurde z. T. aus erheblicher Entfernung beschafft, wobei Frauengräber und Körpergräber aufwendiger gebaut, Männergräber dagegen häufiger in einem Zentralgrab zu finden sind. Zeitlich dominieren die Stufen C1-frühes C2, seltener sind Stufe B und spätes C2 vertreten, wobei ab Stufe C mindestens zwei Lokalgruppen bestanden. Fernkontakte, z. B. ins Gebiet der Lüneburger Heide, hingen vielleicht mit Salzgewinnung zusammen. Aus der Größe von Gräberfeldern und homogenem Grabaufwand wird auf Kleingruppen in Einzelhöfen mit kaum stratifizierter Gemeinschaft geschlossen. Based on unpublished excavation reports of the early 20th century and the cemetery of Queck investigated in the 1980s, this study deals with the find typology, construction features and burial customs of Bronze Age tumuli. They are characterized by variable construction details, small number of burials, and sickle-shaped barrow-annexes limited to eastern Hesse. Due to the wet climate of the period, the tumuli display an affinity towards permeable soils, their focus of distribution shifting from Kassel [EBA] towards Bad Hersfeld [Br B] and to the area of Fulda and Lauterbach [Br C]. The burial precincts were surrounded by free-standing stone circles, post circles or circular ditches. The building material was brought in, partly from considerable distances. Female graves and inhumations were more elaborately built, while male burials more frequently occurred as central burials. The dating mostly is Br C1 to early C2, only rarely Br B or late C2. From Br C onwards, at least two local groups existed. Long-distance contacts, e. g. to the Lüneburg area, were perhaps connected to salt extraction. From cemetery size and homogeneous expenditure on burials, small groups dwelling in individual farmsteads with a hardly stratified community can be inferred.

      Bestattungssitten der Hügelgräberbronzezeit in Nord- und Osthessen