In the morning we are glass
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A poet illuminates the landscape and culture of her birthplace - and what is lost as they disappear.
A poet illuminates the landscape and culture of her birthplace - and what is lost as they disappear.
In der luft die viel zu schweren vögel über den östlichen gebieten entlang der frontlinien von uns ungesehen falterhafte schwärme
Gedichte
Andra Schwarz' zweiter Gedichtband TULPA entfaltet in dicht komponierten Zyklen eine unheimliche Bildwelt, düster und verstörend, immer dem Alb nah und dem Mond, der das Alter Ego des lyrischen Ichs umkreist. Ob als imaginärer Elefant, Zwilling, Misch- oder Unwesen spielt es mit wechselnden Figuren, Bezügen und Perspektiven. Die Gedichte folgen einer dunklen Stimme, die sich wie ein Parasit in die Verse frisst, auf- und wieder untertaucht, Fallen stellt und so ein undurchsichtiges Schattenspiel entwirft. - Die Leonce- und Lena-Preisträgerin spricht mit unvergleichlicher dichterischer Stimme und nimmt Bezug auf so prägende Dichterinnen wie Ingeborg Bachmann und Sylvia Plath. - "Das Trugbild bewegt sich im Schatten der Gefühle, wacht im toten Winkel, blitzt mit dem Glasauge, vergeht als Schauer im Rücken, kehrt wieder in falschen Federn, bis es das Ich heimlich verschlingt."
Gedichte
Andra Schwarz legt mit dem Band „Am morgen sind wir aus Glas“ ihr lyrisches Debüt vor. Für den darin enthaltenen Zyklus „Gespinste aus Luft“ wurde sie mit dem Leonce-und-Lena-Preis ausgezeichnet. In den Gedichten gelingt es der Autorin von einem zentralen menschlichen und alten poetischen Thema mit großer Eindringlichkeit und Dynamik zu sprechen, urteilte die Jury. Der Zyklus rührt an, indem er das Subjekt als ich, du und Kind, als undurchschaubare Energie, aggressiv und verletzlich, als Atem, verflüchtigt und doch gefunden, als Sprung, Soldaten, Chimäre und suchende Figur in den Schlingen von Zeit und Sprache zeigt, oszillierend zwischen Schlaf und Gewehr, Gehirn und Spatz. Ihre Gedichte öffnen in weiteren Kapiteln landschaftliche Räume: Von Dörfern, Flussläufen und stehenden Gewissen ist die Rede, von einer zivilisatorisch zugerichteten Natur, wie man sie nicht zuletzt aus der Oberlausitz kennt, der Heimat der Autorin.