»Menschen leben in verschiedensten Lebensformen miteinander. Jedoch wer als Familie anerkannt wird und wer nicht, dieser Diskurs wird in unserer Gesellschaft noch immer heftig geführt.« Constanze Körner, Leiterin des Regen bogenfamilienzentrums Berlin In den evangelischen Kirchen wird aktuell viel über Ehe und Familie diskutiert. Sollen auch schwule und lesbische Paare kirchlich getraut werden dürfen? Was würde sich dadurch für Ehe und Familie ändern? In zwölf evangelischen Landeskirchen steht gleichgeschlechtlichen Paaren eine Segnung ihrer Partnerschaft offen. Aber die kirchliche Trauung ist doch etwas anderes… Dieses Buch traut der alten Form »Ehe« zu, auch in Zukunft eine gute Grundlage für vielfältig gelebte Partnerschaft und Familie zu sein. Es lädt dazu ein, offen miteinander ins Gespräch zu kommen.
Sünde und Schuld werden nicht nur als menschliches Handeln erfahren, sondern zutiefst auch als Verhängnis, dem sich Menschen ausgeliefert fühlen. Diese beunruhigende Erfahrung möchte der dogmatische Gedanke der Erbsünde auf den Begriff bringen. Die Erbsünde verweist darauf, dass menschliches Leben, Tun und Denken unhintergehbar brüchig und zweideutig sind. Wie lässt sich dieser Kern des Erbsündegedankens heute neu erschließen, sodass die Erbsünde zu einem in der richtigen Weise „irritierenden“ gegenwärtigen theologischen Zeugnis von der Sünde beiträgt?
Die Klage fordert die Theologie heraus. Sie erinnert daran, wie ausgeliefert und verletzlich menschliche Erfahrung ist. Im Zusammenklang von Lob, Bitte, Dank und Klage wirkt die Klage wie eine Dissonanz, scheint sie sich doch im Ton eines vermessenen Misstrauens, ja vorwurfsvoll an Gott zu wenden. Zugleich ist die Klage biblisch gut belegt und begegnet sogar im Mund Christi. Dieser Sammelband trägt zur theologischen Klärung der Klage bei. Leitthese ist, dass der Glaube im Umgang mit Leiden die Theodizeefrage offen hält. Zielgruppe: Theologen und Theologinnen an der Universität, in der Kirche und in der Schule.
Eine systematisch-theologische Untersuchung über das Gebet
251pagine
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Der Glaube an den biblisch offenbarten Gott legt einen betenden Ausdruck nahe, der durch den Zusammenhang von Klage, Lob, Dank und Bitte geprägt ist. Das zeigen beispielhaft für den Psalter die Psalmen 15 bis 24, für den neutestamentlichen Gebetsbegriff das Vaterunser. Lob, Klage, Bitte und Dank treten jeweils in spezifischer Gestalt auf: Die Klage ist in den Psalmen auf die Bitte bezogen; so soll den Betern aus ihrem Klagen zur Bitte geholfen werden. Klage und Lob beziehen sich beide auf die Erfahrung der Gegenwart Gottes. Die Klage vermisst diese Erfahrung und behaftet Gott deshalb bei seinem Versprechen, das Vertrauen nicht zu enttäuschen. Das Lob steht demgegenüber in der freudigen Erfahrung der lebendigen Gegenwart Gottes, es bejaht die Gottesbeziehung. Der Dank bezeichnet die Art des Lobes, die sich auf eine vergangene Erfahrung mit Gott bezieht. Dank und Bitte stehen sich in einer anderen Weise gegenüber. Während die Bitte im Vertrauen auf Gott seine Zuwendung in der Zukunft sucht, bringt der Dank einen Rückblick auf ein vertrauensbestärkendes Handeln Gottes zum Ausdruck. Durch das Vaterunser geschieht eine Verschiebung im Gebetsbegriff, weil es die Bitte nachdrücklich ins Zentrum des Gebets stellt. So zeigt sich, dass der Bezug von Bitte und Lob aufeinander für den biblischen Gebetsbegriff zentral ist. Aber wie stehen sie zueinander in Beziehung? Zur Klärung dieser Frage werden zwei biblisch argumentierende theologische Vorstellungen vom Gebet untersucht: die von Johannes Calvin und Karl Barth. Calvin betont das Lob und bezeichnet es als den Zweck, dem letztlich auch die Bitte dient, Barth hingegen betont die Bitte als Verwirklichung der Gotteskindschaft.