Der Autor, 64 Jahre alt, reflektiert über sein bewegtes Leben und sein Engagement in der AfD, um aktiv gegen die Herausforderungen in Deutschland und Europa vorzugehen. Er beschreibt sich als wertkonservativen Öko-Sozialisten und Klardenker, der unvoreingenommen Lösungen für aktuelle Probleme sucht, während er die Werte des Rechtsstaates verteidigt.
Günter Mey Libri






Jenseits der Metropolen hat sich in der Altmark im nördlichen Sachsen-Anhalt eine lebendige Kunstszene mit ganz unterschiedlichen Stilrichtungen entwickelt. In dem Band finden sich 17 Gespräche mit Künstlerinnen und Künstler aus der Altmark, in denen diese über ihre Werdegänge, Arbeitsweisen und Kunstverständnisse sprechen. Dies erlaubt einen Blick ?hinter± ihre Werke und eröffnet, diese ?anders zu sehen± und ihnen auch ?nahe± zu kommen. Die über 100 Abbildungen ermöglichen darüber hinaus durch die Konfrontation von Wort und Bild zusätzlich neue Perspektiven. Das Buch erscheint zur Ausstellung ?Kunst in der Altmark. Anders Sehen± und geht auf ein Forschungsprojekt der Hochschule-Magdeburg-Stendal zurück
Heute bin ich 66 Jahre alt, habe ein ziemlich bewegtes Leben hinter mir und sollte eigentlich den wohlverdienten Ruhestand genießen. Das wäre normal. Aber weil ich schon immer ein unruhiger Geist war, kann ich nicht tatenlos zusehen, wie unser Land und Europa Gefahr laufen, ihre Zukunft aufs Spiel zu setzen. Deshalb habe ich mich entschlossen, dagegen etwas zu unternehmen und mich politisch in der AfD zu engagieren. Um gleich zu Anfang etwaigen Vorbehalte zu begegnen, hier mein politisches Selbstverständnis: ich bezeichne mich als wertkonservativen Klardenker mit öko-sozialistischen Wurzeln, der jedoch allen Ideologien abgeschworen hat und versucht, unvoreingenommen und sachlich den Problemen unserer Zeit auf den Grund zu gehen, offensichtliche Fehlentwicklungen zu analysieren, um praktikable Lösungen zu entwickeln - ohne Rücksicht auf Tabus, so wie ich es mein ganzes Leben lang getan habe. Anfangs durchaus mit revolutionären Attitüden, heute jedoch im Rahmen unseres freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates, der unbedingt verteidigt werden muß. Wie alles anfing und wie es sich später weiter entwickelte, ist Gegenstand dieses Buches.
Ausgehend von einer Diversifikation von Lebensstilen, Handlungsmustern und Biographieverläufen infolge von lndividualisierungsprozessen mehren sich innerhalb der Jugendforschung und der Identitätsdebatte die Versuche, Identität neu zu fassen, indem angeregt durch eine „Pluralisierting von Jugendsein“ für ein Verständnis von „Identität im Plural“ und noch weitreichender für „plurale Identitäten“ plädiert wird. Der Autor sichtet vorliegende Identitätskonzeptionen, und ausgehend von der Theorie Eriksons konfrontiert er dessen Einsichten mit neueren Konzeptualisierungen, die teilweise bei postmodernen Überlegungen Anleihen machen. Aufgezeigt wird dabei nicht nur, daß der dort geforderte und proklamierte „Abschied von Erikson“ überzogen ist, sondern unter Bezugnahme auf narrationstheoretische Ansätze wird diskutiert, wie eine theoretische und empirische Annäherung an Identität als Gefühl der „Selbheit“ gefaßt werden kann. Methodologisch argumentiert er für den konsequenten Einbezug der Sicht der Subjekte und für einen qualltativ-hermeneutischen Zugang zu Sinn und Erfahrung. Dieses Programm einer qualitativ-empirischen, subjekt-orientierten Herangehens- und Verstehensweise wird ausbuchstabiert, indem unter entwicklungspsychologischer Perspektive in mehreren Fallgeschichten Adoleszenter, die im Abstand von einem Jahr zweimal interviewt wurden, nachvollziehbar gemacht wird, wie sich gesellschaftliche Ansprüche und (Um-) Brüche in deren Biographie einschreiben. Die Geschichten der Jugendlichen erzählen von den Selbst-Widersprüchen, in die diese geraten und mit denen sie sich als vergesellschaftete und gesellschaftliche Subjekte auseinanderzusetzen haben. Doch sie zeigen auch, daß und wie Jugendliche im Laufe ihrer Entwicklung zu „Biograph(inn)en ihrer Geschichte“ werden, wie sie sich ihre Lebensgeschichte(n) zueigen machen und im Fortgang ihrer Entwicklung sich immer wieder neu entwerfen, sich in Akten einer narrativen Selbstthematisierung der Kontinuität ihrer Entwicklung vergewissern und entlang je individueller Erzähl- und Konstruktionsweisen mit sich identisch werden und bleiben.
Jugendkultur in Stendal: 1950-1990
Szenen aus der DDR - Porträts und Reflexionen
Auch in der DDR gab es „Halbstarke“, wurden in den 1960er Jahren die Haare länger und die Kleidung bunter, artikulierten sich vor allem unter Jugendlichen Sehnsüchte nach einer anderen und friedvollen Welt. Das Peace-Emblem wurde zum Markenzeichen der Blueser, Punks sprengten die ästhetischen Vorstellungen durch ihre Inszenierung der Hässlichkeit, schließlich eroberte auch der Heavy Metal große Teile der Jugend. Und das nicht nur in Berlin, Dresden oder Leipzig, sondern auch in der Provinz. In diesem Band erzählen heute 45–80-Jährige die Geschichte ihrer Jugendkultur im Stendal der 1950er bis 1980er Jahre. Die Beiträge von Anne Hahn, Wiebke Janssen, Michael Rauhut, Sven Werner und Wolf-Georg Zaddach rahmen die in den Porträts erzählten Geschichten und kontextualisieren – im doppelten Wortsinne – einzelne der beschriebenen Szenen und zeichnen so die Geschichte der DDR-Jugendkultur und ihrer staatlichen Verfolgung nach. Das Buch wurde anlässlich der im Altmärkischen Museum präsentierten Ausstellung Jugendkultur in Stendal: 1950–1990 konzipiert und dokumentiert die Ergebnisse des gleichnamigen zweijährigen Forschungsprojekts an der Hochschule Magdeburg-Stendal.
Qualitative Forschung
Analysen und Diskussionen – 10 Jahre Berliner Methodentreffen
In dem Band werden im ersten Teil von führenden Repräsentant_innen Analysen zum Stand der qualitativen Forschung geleistet, aus denen nicht nur deren Leistungsfähigkeit erkennbar wird, sondern auch zukünftige Entwicklungen kartiert werden. Spezielle Herausforderungen qualitativer Forschung werden im zweiten Teil in einem innovativen Format präsentiert, indem Forschende sich in Gesprächen über zentrale Fragen, Probleme und Perspektiven qualitativer Forschungspraxis austauschen.
Von Generation zu Generation
Sozial- und kulturwissenschaftliche Analysen zu Transgenerationalität
Angesichts des demografischen Wandels steht das Verhältnis der Generationen im Fokus des öffentlichen Interesses. Aus psychologischer Perspektive ist das Thema der Transgenerationalität damit jedoch nicht erschöpft. Im vorliegenden Band wird der Frage der Transgenerationalität mit Blick auf Wertevermittlung in Familien, der Gestaltung von Nachfolger-Vorgänger-Prozessen, der Weitergabe von Traumata, bei der Entwicklung von Geschichtsbewusstsein oder der Konstruktion von Generationenbeziehungen in migrantischen Kontexten nachgegangen. Dabei werden psychoanalytische, kulturpsychologische sowie genetisch-strukturalistische Positionen ebenso berücksichtigt wie narrationstheoretische Überlegungen. Mit ihrer Hilfe werden die mit dem Generationenthema einhergehende Zeitlichkeit und die Sinnkonstruktion herausgearbeitet. Mit Beiträgen von Wassilios Baros, Franz Breuer, Carolin Demuth, Anamaria Depner, Anna Fröhlich, Tilmann Habermas, Neşe Hatiboğlu, Wolfgang Hegener, Ulrike Jureit, Vera King, Carlos Kölbl, Nina Leonhard, Jan Lohl, Günter Mey, Angela Moré, Steffi Nothnagel, Arne Weidemann und Hans-Jürgen Wirth
Der „Grounded Theory Reader“ bietet einen Überblick über die Entwicklung und den aktuellen Stand der Grounded-Theory-Methodologie, die international am weitesten verbreitete qualitative Forschungsstrategie. Die Verfahrensbegründer, Barney Glaser und Anselm Strauss, sowie Kathy Charmaz, Adele Clarke und Juliet Corbin als deren „Schülerinnen“ und zentrale Repräsentantinnen der „zweiten Generation“ stellen in Originalbeiträgen und Interviews – erstmals in deutscher Übersetzung – ihre jeweiligen Standpunkte und Arbeitsweisen vor. Zusätzlich erörtern renommierte deutschsprachige Experten und Expertinnen, neben den beiden Herausgebenden u. a. Franz Breuer, Udo Kelle, Jo Reichertz, Gerhard Riemann und Jörg Strübing, Herausforderungen der Grounded-Theory-Methodologie mit Blick sowohl auf epistemologische Voraussetzungen als auch auf deren Nutzung in der Forschungspraxis.