Ein sehr nützliches Buch trägt den Titel Guide to the places in the world you must have seen before you die. Ganz in diesem Sinne versteht sich dieser Band als Reiseführer zu den Texten der politischen Ideengeschichte, die man gelesen haben muss, bevor man stirbt. Es sind jene Texte, auf die sich alle anderen beziehen, also die wirklichen Klassiker, eben: von Platon bis Marx. Theoretiker wie die Namenspatrone des Buches, aber auch Machiavelli, Locke oder Rousseau, prägten das politische Selbstverständnis unserer Gesellschaften. Ihr Schaffen wird, anstelle der üblichen Konzentration auf ein Hauptwerk, vom Autor in seinem Werk kontextualisiert und entlang bestimmter theoretischer Prinzipien aufgeschlüsselt. Daneben gibt er gezielte Literaturhinweise zur vertiefenden Lektüre. Als besonders hilfreich für den studentischen Leser erweisen sich die weiterführenden Literaturtipps zur politischen Ideengeschichte, die der Autor nach Epochen sortiert seiner Quelleninterpretation hintan gestellt hat. Darüber hinaus kann jeder Interessierte mit vorgegebenen Fragen im Schlussteil prüfen, ob und inwieweit er die Texte verstanden hat – ideal als Klausurvorbereitung oder Anregung zu politischen Debatten. Das Buch richtet sich an Studierende der Politikwissenschaften und angrenzender Studiengänge sowie an politisch Interessierte.
Walter Reese-Schäfer Libri






Richard Rorty (1931-2007), einst Außenseiter und Enfant terrible der analytischen Philosophie, war neben Jürgen Habermas und Jacques Derrida eine intellektuelle Leitfigur des 20. Jahrhunderts. Seine scharfe Kritik des Abbildcharakters der Philosophie fand eine Reihe von Schülern, u. a. Robert Brandom. Diese Einführung stellt das Gesamtwerk Rortys einschließlich der späten Texte zur amerikanischen Linken, zur Verwestlichung der Welt und gegen ein reaktionäres Bündnis zwischen Ökonomie und Regierungspolitik übersichtlich dar. Der erste Teil des Bandes entwickelt argumentativ Rortys philosophische Positionen, der letzte Teil widmet sich jener besonderen Mischung von Literatur, Politik und Philosophie, die Rorty als Erben einer linken Tradition von New Yorker Intellektuellen um den Partisan Review erscheinen ließ.
Grenzgötter der Moral
Der neuere europäisch-amerikanische Diskurs zur politischen Ethik
Grenzgotter der Moral Die politische Gesellschaft der Demokratien braucht eine politische Ethik, die dem Machtrausch des beliebigen und destruktiven Moralisierens eine Grenze setzt, um so einer dynamischen und pluralistischen liberaldemokratischen Wirklichkeit auch gerecht werden zu konnen. Der Band "Grenzgotter der Moral" leistet genau dieses: Er analysiert die zentralen europaisch-amerikanischen Diskurse zur politischen Ethik und entwickelt daraus die Grundrisse einer neuen und eigenstandigen Ethikkonzeption, die praliberale und prapluralistische Reste endlich abstreifen kann. Dem Leser wird mit diesem Band gleichzeitig eine verstandliche, dabei umfassende und systematische Einfuhrung zu den entscheidenden Denkern und in alle wichtigen Fragen der modernen politischen Ethik vorgelegt. Der Inhalt Diskurs und Moralitat - Kommunitarische Moraltheorien - Differenzierungstheorien der Moral: Die neuen Grenzgotter Die Zielgruppen Politikwissenschaftler, Philosophen, Soziologen, Theologen; Studierende und Dozentender Geistes- und Sozialwissenschaften Der Autor Prof. Dr. Walter Reese-Schafer lehrt Politikwissenschaft an der Universitat Gottingen.
AuszugAls Reaktion auf den »Liberalismus der Gier«, wie er die Reagan- Jahre beherrscht hat, ist in den USA seit 1982 ein neues kommuni- taristisches Denken entstanden. Gegen Isolation, Vereinzelung und gnadenlose Konkurrenz wird der Begriff der Gemeinschaft ins Feld geführt. In diesem Band werden die Grundbegriffe der Debatte zwischen Kommunitariern und Liberalismus in ihrem sozialen und politischen Zusammenhang kritsich dargestellt.
Der Name Jean-François Lyotard stand einst im Mittelpunkt der Diskussion um die »Postmoderne« – die Intentionen und Grundgedanken seines Werkes sind dagegen zumeist im Hintergrund geblieben und anscheinend wenig verstanden worden. Walter Reese-Schäfer stellt diese in den Mittelpunkt seiner Einführung. Er macht damit eine Position zugänglich, die das Totalitätsdenken der Moderne einer scharfsinnigen, rationalen Kritik unterwirft und jeglicher Dominanz eines einheitlichen Prinzips eine Absage erteilt. Im zweiten Teil dieses Bandes hat Lyotard selbst zu Fragen an seine Philosophie Stellung genommen.
Niklas Luhmann (1927-1998) war einer der herausragenden Theoretiker des 20. Jahrhunderts und der Begründer der modernen Systemtheorie. Die hier in sechster Auflage erscheinende Einführung ist weniger für bekennende Luhmann-Anhänger gedacht als für solche Leser, die sich einen kritischen und eigenständigen Überblick über das Werk Niklas Luhmanns verschaffen wollen. Im Mittelpunkt steht dabei das Hauptwerk Die Gesellschaft der Gesellschaft, das den letzten Stein in Luhmanns Systemgebäude bildet und zugleich den besten Leitfaden zum Verständnis der Systemtheorie bietet.
Dieser Band dient als kompaktes Lehrbuch, das die Grundbegriffe der zeitgenössischen politischen Theorie und deren Modelle in ihren theoretischen und philosophischen Grundlagen sowie in ihrem Spannungsverhältnis zueinander verständlich macht. Viele der hier präsentierten Theorien sind als Gesellschaftskritik zu verstehen. Der Fokus liegt auf Theorien, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden sind, anstatt auf älteren Texten, die in einem anderen Werk des Autors behandelt werden. Ein zentrales Auswahlkriterium für die vertretenen Autoren wie Rorty, Lyotard und Hannah Arendt war, auch Denkmodelle vorzustellen, die im Mainstream der Politikwissenschaft und Gegenwartsphilosophie oft vernachlässigt werden, obwohl sie wertvolle Einsichten bieten. Der Autor präsentiert 15 Modelle politischen Denkens, ergänzt durch Primär- und weiterführende Literatur, und regt die Leser mit Fragen am Ende jedes Kapitels zum Mit- und Weiterdenken an. Im abschließenden Kapitel werden die Modelle auf einer Skala zwischen Individualismus und Kollektivismus eingeordnet, um das Gesellschaftsbild der Theoretiker durch das Prisma des Liberalismus zu veranschaulichen. Der Band richtet sich an Studierende der Politikwissenschaft und Interessierte an politiktheoretischen Diskursen.
Platon interkulturell gelesen
- 146pagine
- 6 ore di lettura
Inhaltsübersicht 1. Einleitung: Die Vielfalt der interkulturellen Perspektiven auf Platon und die Antike 2. Die orientalischen Bezüge und möglichen Quellen Platons 3. Der Atlantis-Mythos im Kritias und am Anfang des Timaios 4. Gescheiterte Politikberatung: Ein Vergleich zwischen Platon und Konfuzius 5. Die Staatslehre in Platons Politeia mit einem Seitenblick auf Indien und China 6. Dialogstruktur und moderne Demokratie in drei Dialogen Platons 6. 1. Protagoras 6. 2. Gorgias 6. 3. Thrasymachos 7. Phaidon und die Hypothese der Seelenwanderung 8. Platons Kosmologie im Timaios 9. Islamische Auseinandersetzungen mit Platon 10. Ist der erkenntnistheoretische Konstruktivismus eine moderne Neuauflage des platonischen Idealismus? 11. Liebe, Erotik und Diätetik im Platons Symposion 12. Schluß Der Autor und das Buch
Amitai Etzioni zur Einführung
- 146pagine
- 6 ore di lettura
Amitai Etzioni (*1929) ist ein profilierter Kopf des Kommunitarismus. Solide Wissenschaftlichkeit verbindet er mit politischer Aktivität. Zum breiten Spektrum seiner Themen gehört neben der Gentechnologie die neoliberale Ökonomie. Etzioni ist es nicht zuletzt durch die Gründung des kommunitarischen Netzwerks gelungen, die Frontstellung von Liberalismus und Kommunitarismus aufzuheben und zu einer integrativen Konzeption des kommunitarischen Liberalismus zu gelangen. Der Band enthält ein ausführliches Interview, das Walter Reese-Schäfer für diese Einführung mit Etzioni geführt hat.