Folker Siegert Libri






Von der Zwei- zur Vier-Quellen-Hypothese
- 86pagine
- 4 ore di lettura
Dieser Band bietet nichts Geringeres als die Verbindung aller Entstehungstheorien zu den vier Evangelien. So sehr diese Theorien (es sind immer nur Teiltheorien) sich widersprechen mögen, so beruht doch eine jede auf gültigen Beobachtungen. Alle haben Recht - fragt sich nur, in welchem Maße. Die Schlüsse aus den synoptischen Vergleichen sind vorläufig, solange nicht alle zu vermutenden Entwicklungslinien in einen stimmigen Zusammenhang gebracht sind. Ein solcher wird hiermit vorgelegt und am Schluss auch graphisch dargestellt.§§Ergebnis: Die vier Hauptquellen der kanonischen Evangelien sind Mk und 'Q' für die Synoptiker, Semeia-Quelle und Passionsbericht für das Johannesevangelium. Was zu leisten bleibt, ist die quantitative Bemessung des Textmaterials, das jeder dieser Entwicklungslinien zuzuordnen ist.
Einleitung in die hellenistisch-jüdische Literatur
Apokrypha, Pseudepigrapha und Fragmente verlorener Autorenwerke
Dies ist die erste vollständige Übersicht über alles, was das antike Judentum an griechischen Texten anonymer, pseudepigrapher oder fragmentarischer Art hinterlassen hat, einschließlich der Übersetzungen in westliche oder orientalische Sprachen. Jede Schrift wird nach den Regeln der Einleitungswissenschaft identifiziert und auf Ursprache, Authentizität und literarisches Werden geprüft. Es werden Hinweise gegeben für ein zeitgenössisches Verständnis. Zutage tritt eine gezielte Publizistik, v.a. hinter den in Judäa lokalisierbaren Veröffentlichungen; sie hat die mittelmeerische Diaspora auf Griechisch versorgt und die östliche auf Aramäisch. Es zeigen sich die Grundlinien einer - bis jetzt ungeschriebenen - Literaturgeschichte des vorrabbinischen Judentums. Kritische Aufmerksamkeit gilt den christlichen Veränderungen. Der "Sitz im Leben" vieler Texte hat sich bei der Übernahme ins Christentum (wo sie allein erhalten blieben) entscheidend geändert.
Luther und das Recht
Studienreihe Luther 3
Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Frieder Lötzsch führt Folker Siegert im Studienheft „Luther und das Recht, Luther und das Gesetz, Luther und das Judentum“ in das komplexe und konfliktträchtige Themenfeld von Luthers Rechts- und Gesetzesverständnis ein. Außer der „Unterrichtung, wie Christen sich in Mose sollen schicken“ (1525; 1529) präsentiert dieser Band eine kommentierte Auswahl weiterer einschlägiger Äußerungen Luthers zum Thema. Frieder Lötzsch zieht die Linie aus in die problematische Wirkungsgeschichte Luthers im Luthertum, stellt positive skandinavische Ansätze vor und zieht daraus Folgerungen für das christlich-jüdische Gespräch heute.
The authors of this volume follow the tracks of the darker side of the Reformation and study the relationship with Judaism based on Lutheran theology and on a sense of “dignity of difference” (Jonathan Sacks). To the present day Luther´s antisemitic polemics have proved to be a burden to the Lutheran Churches. In the media his writings have not been repelled but rather taken up. That is reason enough for members of the Protestant-Lutheran Churches to break with some of the basics of their own church and seek solutions for facing this problem. The authors of this collection point out the positive consideration given modern Judaism in Protestant teachings as a near cousin to its own foundations, particularly at the point at which it would appear to be most difficult to sustain: in dogmatics.
Seit der Spätantike leben Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschland, unter Beibehaltung gewisser, ihrer Umwelt fremder Besonderheiten. Noch länger, nämlich seit der Bildung des Neuen Testaments, versteht sich die Christenheit ihrerseits in Abgrenzung vom Judentum – neuerdings aber auch in Anlehnung an das Judentum. Seit dem Erschrecken über die Sho’a, das auf der Täterseite – der deutschen – erst die Nachkriegsgeneration voll erfasst hat, wird auch nach christlichen Wurzeln des Judenhasses gefragt, und eine Revision christlicher Lehren ist im Gange. Sowohl im kirchlichen Raum als auch in der politischen Öffentlichkeit wird wieder daran gearbeitet, die Verschiedenheit nicht als Provokation, sondern als Frage und als Bereicherung aufzufassen.21 Autoren und Autorinnen unterschiedlichster Herkunft beleuchten aus jüdischer, christlicher, islamischer oder einfach aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive epochenweise das schwierige, stimulierende, auch provozierende Gegenüber zweier Völker, Religionen und Kulturen im selben Raum, zunächst an der Wiege des Christentums und der abendländischen Kultur, sodann in der islamischen Welt und in Deutschland. Im Verarbeiten einer Vergangenheit, die mit unverminderter Wucht erschreckt, ist die Wahrnehmung, das Verkraften und Akzeptieren der Andersartigkeit des Partners das Gebot der Stunde.