Joseph Beuys soll einmal gesagt haben, dass wir nur dann die Zukunft bekommen, die wir uns wünschen, wenn wir sie selbst erfinden. Zukunftswerkstätten sind eine besondere Strategie zum Erfinden der Zukunft. Hierbei handelt es sich um ein strukturiertes Vorgehen, bei dem Betroffenen Ideen über wünschenswerte Veränderungen entwickeln und verwirklichen. Zukunftswerkstätten können durchgeführt werden, um Organisationen zu verändern, um kreative Lösungen für Probleme zu finden, um neue Ideen für die Sportpraxis zu entwickeln oder um den Sport an Schule und Hochschulen zu gestalten. Das Buch wendet sich an jene, die selbst eine Zukunftswerkstatt in ihrer Organisation, ihrem Verband, Verein oder in der Schule und Hochschule durchführen möchten. Gestützt durch viele anschauliche und praxisnahe Beispiele werden die einzelnen Arbeitsschritte und Methoden dargestellt und erläutert. Einbezogen werden dazu u. a. Erkenntnisse aus der Kreativitätsforschung, Techniken des Moderierens, Strategien der Szenarienerstellung oder Methoden des Mind-Mappings.
Christian Wopp Libri






Warum sollten Überlegungen zur Zukunft des Sports angestellt werden, wenn diese Ohnehin kommt? Vermutlich deshalb, weil Entwicklungen stattfinden könnten, die sich niemand so gewünscht hat. Vorstellungen darüber, welcher Sport zukünftig wünschenswert oder abzulehnen ist, lassen nicht nur denkbare Perspektiven deutlich werden, sondern eröffnen Möglichkeiten, aktiv an der Zukunftsgestaltung des Sports mitwirken zu können. Eingeleitet wird der vorliegende Sammelband durch grundsätzliche Überlegungen zur Zukunftsplanung aus philosophischer Sicht, sowie dazugehörige Wissenschaftsinstrumentarien. Ausgehend von zwei Extremszenarien zum Sport werden in drei großen Themenkomplexen - Vereinssport, Hochschulsport und Sport im urbanen Raum - gegenwärtige Probleme und Entwicklungen analysiert, sowie von unterschiedlichen Autorinnen und Autoren Vorstellungen über Zukünfte in den jeweiligen Bereichen entworfen. Die Beiträge sind bewußt kontrovers gehalten und veranschaulichen, daß gegenwärtig eine Entscheidungssituation gegeben ist, die unterschiedliche Entwicklungsrichtungen denkbar erscheinen läßt.
Mit Hilfe ironisch gehaltener Bilder und Geschichten, aber auch gestützt auf umfangreiche empirische Materialien, wird die jüngste Geschichte des Freizeitsports nachgezeichnet. Diese begann, zumindest für Westdeutschland, 1959 mit der Aktion "Zweiter Weg", gewann an Dynamik durch die "Trimm-Aktion" in den 70er Jahren und erlebte eine unvergleichbare Vielfalt durch unterschiedliche Einflüsse und Modewellen. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde aus dem Sportangebot für eine Minderheit ein Markt an Möglichkeiten für nahezu alle Bevölkerungsgruppen. Die gegenwärtige Unübersichtlichkeit und Offenheit des Freizeitsports lässt kaum eindeutige Entwicklungsrichtungen erkennen. Bewusst übertrieben gehaltene Extremszenarien, in denen denkbare Zukunftsvisionen vorgestellt werden, sollen beim Nachdenken über wünschenswerte Entwicklungen des Freizeitsports behilflich sein.