Inhaltsverzeichnis: Die Autoren Heinz-Herbert Noll und Roland Habich bieten eine Einführung zur Bilanzierung der deutschen Vereinigung. Wolfgang Zapf diskutiert, wie man die Vereinigung bilanzieren kann. Rainer Geißler analysiert die nachholende Modernisierung aus einer modernisierungstheoretischen Perspektive. Richard Hauser und Irene Becker untersuchen den Einfluss des Steuer- und Transfersystems auf die Einkommensverteilung in den neuen und alten Bundesländern anhand der EVS 1993. Jan Delhey und Petra Böhnke betrachten das Verhältnis von Wohlstand und subjektivem Wohlbefinden. Martin Diewald, Bogdan Mach und Heike Solga beleuchten die Erfolge und Probleme der ostdeutschen Arbeitsmarktformation im Vergleich. Dietmar Dathe analysiert die Erwerbs- und Arbeitszeitmuster von Ehepaaren mit Kindern und die Angleichung oder Fortdauer des ostdeutschen „Sonderweges“. Ursula Hecker und Rolf Jansen vergleichen Arbeitsbedingungen und berufliche Mobilität in Deutschland. Susanne von Below thematisiert die Entwicklung der Bildungschancen in den neuen Bundesländern. Heinz-Herbert Noll und Stefan Weick behandeln öffentliche Sicherheit durch objektive und subjektive Indikatoren. Heiner Meulemann reflektiert über die Säkularisierung. Thomas Bulmahn fragt nach sozialer Ungleichheit und der Lage gesellschaftlicher Gruppen. Susanne Falk analysiert geschlechtsspezifische Ungleichheit, während Martin Schölkopf und Matthias Sacher die Seniorenpolit
Heinz Herbert Noll Libri




Aktivitäten der Sozialberichterstattung sind heute ein zentraler Bestandteil der Bereitstellung gesellschaftlicher und gesellschaftspolitischer Informationen. Ihre Hauptfunktion besteht darin, die Lebensbedingungen und Lebensqualität regelmäßig zu beobachten, zu beschreiben und zu analysieren. In Deutschland hat sich in den letzten Jahren ein differenziertes System der Sozialberichterstattung entwickelt, das Zielsetzungen und Methoden der Sozialindikatorenforschung nutzt. Damit werden Berichtssysteme für Bereiche wie Armut, Gesundheit, Familie und Umwelt aufgebaut. Für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Frauen, Kinder oder ältere Menschen existieren bereits entwickelte oder entstehende Formen der Sozialberichterstattung. Der vorliegende Band bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Ansätze zur Sozialberichterstattung und präsentiert die zugrundeliegenden Konzepte und Methoden anhand ausgewählter Ergebnisse. Zudem werden spezifische Beobachtungsperspektiven wie langfristige Entwicklungstrends und die Eignung einzelner Indikatorentypen diskutiert. Die Beiträge umfassen Themen wie Armuts- und Gesundheitsberichterstattung, Familienberichte, Umweltberichterstattung sowie die Lebensverhältnisse von Kindern, älteren Menschen und Frauen. Außerdem werden langfristige gesellschaftliche Entwicklungstendenzen und Lebenszufriedenheit als Indikatoren für die „Lebensfähigkeit“ von Gesellschaften betrachtet.