Im thematischen Mittelpunkt des WZB-Jahrbuchs 1995 stehen die Transformationsprozesse in den neuen Bundesländern und in Mittel- und Osteuropa; dabei richtet sich das Interesse nicht nur auf die Fortschritte, sondern gleichermaßen auch auf die Schwierigkeiten, Rückschläge und ungeplanten Entwicklungen. Gerade an den Abweichungen vom glatten modernisierungstheoretisch unterstellten Verlauf läßt sich erkunden - so die These -, aus welchen Faktorenkonstellationen die Transformationen im postsozialistischen Europa (Ost und West) ihre Dynamik gewinnen - oder sie gerade vermissen lassen. Die Beiträge gruppieren sich um drei Themenfelder: staatliche Steuerungs- und Implementierungsprobleme; das Spannungsverhältnis von Institutionentransfer und Sozialisationsbeständen; die Herausforderung, produktive Verbindungen von neuen (Markt-)Verflechtungen und alten Netzen herzustellen. Der theoretische Ertrag liegt in der klareren Konturierung des Konzepts der Transformation. Die politischen und sozio-ökonomischen Entwicklungen seit der Wende werden durch überwiegend neue empirische Daten facettenreich nachgezeichnet. *** „Es werden, analytisch vielfach sehr scharf, verschiedene Ansätze analysiert und eine Vielzahl empirischer Befunde berichtet; insofern ist der Band ein wichtiger Beitrag zur Diskussion.“ (Soziologische Revue) * [.] behandelt facettenreich und in anspruchsvoller Weise den wirtschaftlichen Transformationsprozeß [.] Die Analyse besticht durch die gelungene Verknüpfung von wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Aspekten." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Hedwig Rudolph Libri






Berufsverläufe von Frauen
- 291pagine
- 11 ore di lettura
Metropolen handeln
Einzelhandel zwischen Internationalisierung und lokaler Regulierung
Die Restrukturierungsprozesse im europäischen Einzelhandel zeigen neben einheitlichen Trends (Konzentration, Internationalisierung, großflächige Verkaufsformate) differenzierte Muster. Die Studie verdeutlicht den Stellenwert der städtischen Regulierungsebene für diese Entwicklungen unter Nutzung des Konzepts der urbanen Regime auf der Basis empirischer Erhebungen in den Metropolen Berlin, London und Mailand.
Ist das Konzept des Organisationslernens mehr als eine Metapher? Wer „lernt“ auf welchem Weg und mit welchem Ergebnis? Die Autorinnen greifen den in den 90er Jahren auch in Europa sich differenzierenden sozialwissenschaftlichen Diskurs zu diesem Konzept auf und überprüfen seine Tragfähigkeit am Beispiel von deutschen Lebensversicherungsunternehmen. In diesem wichtigen Segment der Finanzdienstleistungsbranche brachte die Schaffung der Dienstleistungsfreiheit im Rahmen des Europäischen Binnenmarktprojektes grundlegend neue Rahmenbedingungen hervor. Wie Unternehmen diese Veränderungen deuten und unter welchen Voraussetzungen sie darauf mit Anpassungen von Strategien, Strukturen und Prozessen antworten, wird zunächst überblickartig für die Gesamtbranche und dann vertiefend an zwei Intensivfallstudien untersucht. Erfolgreiches Organisationslernen, so das Fazit, kann unterschiedliche Lerntypen und -ebenen umfassen, impliziert aber in jedem Fall die Verbreitung identitätsstiftender Deutungsmuster. Während die zentrale Steuerung durch die Unternehmensleitung aufrecht erhalten wird, bilden sich neue Strategien der Personalführung heraus, die Kontrolle der Beschäftigten modifizieren, aber keineswegs suspendieren.