Armenische Sprichwörter sind ein Fundus von Volksweisheit, der bei einem breiten Publikum Anklang findet, seien es Anthropologen, Volkskundler, Sprachforscher, nostalgische Auswanderer oder wissensdurstige Forscher fremder Kulturen. Trotz der umfangreichen parömiologischen Literatur war dieser Fundus bis noch vor wenigen Jahren der internationalen Leserschaft vorenthalten. Mit diesem Band wird zum ersten Mal die im armenischen Sprichwortgut festgehaltene besondere Weltanschauung dem deutschsprachigen Leserkreis erschlossen. Der Band besteht aus einer zweisprachigen, armenisch-deutschen Anthologie von 2500 armenischen Sprichwörtern, in die der Leser von einem überblickenden Kapitel über sprachlich-strukturelle und inhaltliche Eigenheiten der armenischen Sprichwörter eingeleitet wird. Auch setzt sich die Einleitung mit Übersetzungsschwierigkeiten auseinander und zeigt, welche Strategien angewandt wurden, um Poesie, Kürze und Witz im armenischen Sprichwortgut einem deutschsprachigen Leserkreis möglichst originalgetreu nahezubringen. Das Auflisten der Sprichwörter in der Anthologie erfolgt nicht traditionsmäßig alphabetisch, sondern nach 10 Themenkreisen oder Sachgebieten mit entsprechenden verfeinerten Untergliederungen. Die Sammlung lässt sich mit Hilfe des beigefügten alphabetischen Wortregisters leicht überblicken.
Dora Sakayan Libri






"Man treibt sie in die Wüste"
Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915–1918
Noch am Hochzeitstag reisen im April 1915 der Bauingenieur Fritz Sigrist und die Krankenschwester Clara Hilty aus dem Schweizerischen Werdenberg in die südöstliche Türkei, wo Fritz seit 1910 beim Bau der Bagdadbahn arbeitet. Kurz nach ihrer Ankunft beginnen die armenischen Deportationen, Tausende und Abertausende von Armeniern ziehen unter ihrem Fenster vorbei, während sie oben in ihrem abgelegenen Häuschen ihren Alltag leben. Bei einem Besuch in Aleppo ist ihnen klar geworden, dass es sich um gezielte Todesmärsche handelt. Trotz Widerstand der Sigrist-Hiltys und anderer Ingenieure müssen sich bald auch die armenischen Facharbeiter an der Bagdadbahn diesen Todesmärschen anschließen. Nur vereinzelt gelingt Rettung, so verhelfen sie ihrem armenischen Magaziner Haig Aramian zu einer abenteuerlichen Flucht. Clara, die Tagebuch führt, dokumentiert die Gräuel in ihren Alltagsnotizen und schreibt einen Augenzeugenbericht, auch Fritz Sigrist verfasst Schriften dazu. Dora Sakayan hat die kurrentschriftlichen Dokumente transkribiert, akribisch aufgearbeitet und ins historische Geschehen der Zeit eingebettet. Mit Hilfe eines autobiografischen Buches von Haig Aramian erzählt sie zudem, wie das Ehepaar ihm das Leben gerettet hat.
Rede und Antwort
- 125pagine
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