Klaus Semsch Libri




Nation und Region
- 298pagine
- 11 ore di lettura
Das jüngere Interesse der Romanistik an den Kulturräumen ihrer ehemaligen „Peripherien“ steht im Zeichen der Dekonstruktion der Wechselwirkungen von „Nation“ und „Region“, die nun als Reminiszenzen verlorener Identität der modernen Öffentlichkeit erscheinen. Es zeigt sich jedoch, daß auch die aktuellen romanischen Mischkulturen regionale und nationale Identitätsstrukturen reinszenieren. Gerade im Kontext globalisierter Weltkulturen erweisen sich solche lokalen Identitäten als spezifische Kraft transkultureller Kreativität, transportieren aber auch stereotype Selbstdarstellungsmuster. Dieser erste Band der Reihe „Globale Romania“ beleuchtet das Thema in zehn Einzelbeiträgen über Frankreich, Québec, (Süd-)Italien, Spanien, Marokko, Argentinien, Chile und Ecuador.
Diskrete Helden
- 373pagine
- 14 ore di lettura
Zeichnen sich nach der Debatte um Moderne und Postmoderne langsam Züge einer neuen kulturellen Identität ab? Erweisen sich die «Minimalisten» und «Oberflächenspieler» als seriöse Vorreiter veränderter (Über)lebensbedingungen in einer neoliberalen wie globalisierten Welt? Das Buch untersucht diese Fragen aus der Sicht des Philologen und Romanisten. Dabei erstellt es erstmals eine breitere wie kohärente Methodik. Gegenstand ist das Erzählwerk fünf renommierter Autoren, die ihre Lebenswelten ab 1980 neu vermessen: François Bon, Jean Echenoz, Jean-Philippe Toussaint aus Frankreich und Belgien sowie Antonio Tabucchi und Pier Vittorio Tondelli aus Italien. Bei der Analyse werden aktuelle kulturwissenschaftliche Leitbegriffe wie Intertextualität/-medialität, das Hybride, Simulation kritisch hinterfragt und in ein traditionsreiches Wissen von Rhetorik, Ästhetik und Hermeneutik eingelassen. Dabei zeichnet sich eine höchst interessante, literarische Struktur emblematischer Überschreibungen ab, die wir als Binnentext bezeichnen. In Zeiten globaler Transkultur lassen sich im Binnentext neue Möglichkeiten der Weltbegegnung erkennen. Der «diskrete Held» löst den Intellektuellen als Leitfigur der Moderne ab, «gebrochene Identitäten» stellen sich im Wechselspiel von Gedächtnis und Imagination symbolisch neu auf und beginnen zu laufen.
Die vorliegende Arbeit macht es sich zur Aufgabe, die Leistungen des Siècle des Lumières für den bislang kaum gewürdigten Bereich der kulturhistorischen Ablösung rhetorischer Oralität durch eine sich nun ästhetisch ausdifferenzierende Schreibkultur sowie für die eng hieran geknüpfte Diskussion um die Erkenntnis- wie Kommunikationsfähigkeit der Belles Lettres zu beschreiben und eklektisch (zwischen Literarhistorie und Dekonstruktion) zu evaluieren.