Thomas Hartung Libri






Zöpfe, Blutwurst und Kartoffeln
Neue Beobachtungen eines Konservativen
„…Der WDR-Reporter Tuncay Özdamar hatte die Causa auf Twitter kritisiert – sonst wäre sie gar nicht bekannt geworden. „Es wurde Blutwurst serviert. İnşallah halal. Welches Zeichen will Seehofers Innenministerium damit setzen? Ein wenig Respekt vor Muslimen, die kein Schweinefleisch essen, wäre angebracht.” Mehrere deutsche Medien griffen den „Fall“ prompt auf, warfen der deutschen Politik „Unsensibilität“ und mangelndes „Feingefühl“ vor: das „Blutwurst-Gate“ war geboren. Blamabel daran ist nicht nur die Tatsache, dass die meisten deutschen Dönerbuden nicht zertifiziert halal sind und nicht einmal das Restaurant im Jüdischen Museum Berlin, das Zehntausende jüdische Besucher hat, koscher kocht. Blamabel daran ist vor allem die Tatsache, dass überhaupt darüber diskutiert wird, dass es in Deutschland Schweinefleisch-Produkte auf einer offiziellen Veranstaltung gibt, an der auch Nichtmoslems teilnehmen…“ (aus „Die Wurst ist Ausdruck für das Ganze“) Seit dem Erscheinen von Hartungs erstem Band „Wie steht’s um Deutschland“ läuft noch viel mehr schief: Mädchenzöpfe gelten als Kennzeichen rechtsextremer Eltern, Kartoffeln als neues Schimpfwort für die, die schon länger hier leben, und Indianerkostüme gar als rassistisch. In seinen „Neuen Beobachtungen eines Konservativen“ legt Thomas Hartung in gewohnt souveräner Weise den Finger in die Wunden unseres Gemeinwesens, das er in Gefahr wähnt, untherapierbar zu werden.
Wie steht's um Deutschland
Beobachtungen eines Konservativen
„… 1992 hat Stephan Remmler in Köln auf einem von der Initiative „Arsch huh, Zäng ussenander“ veranstalteten Konzert noch gesungen „Mein Freund ist Neger“, um zur Verbundenheit mit Menschen anderer Hautfarbe aufzurufen. Heute ist das Wort in Sachsen Grund für die Einleitung rechtlicher Schritte und das Einstampfen/Neudrucken einer fünfstelligen Zeitungsauflage ungeachtet aller Bekenntnisse zum Umweltschutz. Das ganze Problem hätte sich nicht gestellt, hätte man gefragt nach einem verstorbenen Mainzer Karnevalisten, einem Nebenfluss der Ruhr, einem Stadtteil von Olpe, einem Ein-Mann-Torpedo der deutschen Kriegsmarine oder einem Biermischgetränk. Was ist da nur schiefgelaufen?...“ (aus „Neger sind keine Lösung“) Es läuft manches schief in Deutschland: die sprachliche Korrektheit treibt unsägliche Blüten, der Nazi-Begriff wird gegen Sachsens Polizei gerichtet und dadurch entwertet, die Mainstreammedien etablieren interkulturelle Beziehungen als neuen Sozialstandard. In seinen „Beobachtungen eines Konservativen“ spürt Thomas Hartung den Themen und Ereignissen nach, die zu dieser Schieflage führten, klärt auf und ruft dem Leser mit Heiner Müller zu „Schlagt euch nicht die Schädel ein, zerbrecht euch lieber den Kopf!“
Wie viel Richtlinie verträgt die Psychoanalyse?
Eine kritische Bilanz nach 50 Jahren Richtlinien-Psychotherapie
Seit fast 50 Jahren wird der Rahmen der Psychoanalyse in Deutschland durch die Psychotherapie-Richtlinie vorgegeben. Trotz des positiven Aspekts, dass sich dank der gesetzlichen Krankenversicherungen jeder eine psychoanalytische Behandlung leisten kann, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Richtlinie und ihre Auslegung im Gutachterverfahren die therapeutische Freiheit der Analytikerinnen und Analytiker immer mehr einengen. Die Autoren beleuchten unter anderem, welche grundsätzlichen Probleme sich aus der Einbettung in das staatliche Gesundheitssystem ergeben, wie sich die Richtlinie und ihre Auslegungspraxis im Laufe der Jahrzehnte verändert haben und wie sich beides auf die psychoanalytische Arbeit und Ausbildung auswirkt. Ein offener wissenschaftlicher Diskurs über den tiefgreifenden Einfluss auf das Selbstverständnis der Psychoanalyse und die zunehmende Unvereinbarkeit zwischen Psychoanalyse und Richtliniensystem, über ideologische und unwissenschaftliche Grundannahmen ist daher notwendig.
Zwischen der Realität der äußeren und der inneren Welt unterscheiden zu können, ist Zeichen einer gesunden psychischen Entwicklung. Vielen schwer gestörten Patienten fehlt diese Fähigkeit jedoch. Die Autoren »tauchen« nach Übergängen und Austauschprozessen zwischen diesen beiden Bereichen und suchen nach den Voraussetzungen, um die Wirklichkeit der Fakten anzuerkennen und die innere Wirklichkeit anzunehmen. Nur so entwickelt sich bei Patienten ein sicherer Bezugsrahmen. Der Band enthält nicht nur theoretische und klinische Beiträge zu dem Thema, sondern auch Exkursionen in die Neurowissenschaften, Religion und bildenden Künste. Die Autoren sind allesamt Psychoanalytiker und arbeiten seit vielen Jahren im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe zusammen.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Versicherungsunternehmen unterliegen in der Europäischen Union einem nachhaltigen Veränderungsprozess. Wurde im Kreditwesensektor schon seit längerem kontrovers über die „ideale“ Konzeption der Mindestanforderungen an das haftende Eigenkapital diskutiert, so rückt durch das Projekt „Solvency II“ nun auch in der Assekuranz die Regulierung des Eigenkapitals stärker in das unternehmerische Blickfeld. Dr. Thomas Hartung untersucht in seiner Habilitationsschrift die derzeitige Leistungsfähigkeit der Risikomodellierung für die Eigenkapitalregulierung von Versicherungsunternehmen. Er reflektiert hierzu nicht nur den aktuellen Forschungsstand zur solvabilitätsorientierten Risikoquantifizierung, sondern auch die Möglichkeiten zur Quantifizierung der Abhängigkeitsstrukturen zwischen den Risiken. Vor diesem Hintergrund gelingt es ihm, die bislang in der Aufsichtspraxis vorzufindenden Solvabilitätskonzeptionen kritisch zu vergleichen und hinsichtlich ihrer Eignung zur Verwirklichung der Ziele der Eigenkapitalregulierung ökonomisch zu bewerten.
Dr. Thomas Hartung ist wissenschaftlicher Assistent von Prof. Dr. Elmar Helten am Institut für Betriebswirtschaftliche Risikoforschung und Versicherungswirtschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München. Text 4. Umschlagseite: Die Unternehmensbewertung von Versicherungsgesellschaften gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dies ist vor allem auf die wachsenden Konzentrationstendenzen und die steigende Relevanz wertorientierter Steuerungskonzepte in der Versicherungswirtschaft zurückzuführen. Thomas Hartung untersucht, wie sich die gängigen Bewertungsverfahren auf Versicherungsunternehmen anwenden lassen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Analyse der Verfahrensschritte des Bewertungsprozesses bei Versicherungsunternehmen sowie die versicherungsspezifische Darstellung der eigentümerorientierten Bewertungsverfahren.