Die vierte Gemeinde
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Das Buch zweier Freundinnen, einer Schriftstellerin und einer Politikerin. Beide wurden 1921 in Wien geboren. Gerda wuchs in einem liberalen, linken Umfeld auf, Judith in einem jüdisch-orthodoxen. Beide mussten 1938 vor den Nazis flüchten. Ihre Erinnerungen berichten von zwei sehr verschiedenen Erfahrungen und einem gemeinsamen Ziel: Jerusalem.
Eine Zeitreise in die Vielfalt verlorenen jüdischen Lebens in Wien – jetzt in der überarbeiteten und ergänzten Neuauflage. Der große Tempel in der Hubergasse, drei Bethäuser und soziale Vereine zeugten von einem aktiven jüdischen Leben. Unter den hier lebenden Juden und Jüdinnen waren wohlhabende Unternehmer und Grundbesitzer, vor allem aber viele ArbeiterInnen, kleine Gewerbetreibende, TaglöhnerInnen und Hausierer. Ein Teil von ihnen war zum Christentum konvertiert, konfessionslos oder lebte in gemischt-konfessionellen Ehen, viele waren in der Arbeiterbewegung aktiv. Auf Basis von Archivquellen, zeitgenössischen Publikationen, Erinnerungen und Interviews beleuchtet das Buch das jüdische Leben in den beiden Bezirken vor dem März 1938, vor allem aber auch die Verfolgung, Beraubung, Flucht und Deportation während der NS-Zeit. In dem Buch werden die Lebensläufe prominenter BewohnerInnen, wie der Schriftsteller Ernst Waldinger und Frederic Morton (Fritz Mandelbaum), oder der Mitglieder der Industriellenfamilie Kuffner ebenso nachgezeichnet wie jene von wenig bekannten jüdischen OttakringerInnen und HernalserInnen.
Moderne jiddische Lyrik - Eine Auswahl
In Nachdichtungen von Alfons Petzold und Marek Scherlag Gedichte von Chaim Nachmann Bialik, Gerson Braudo, Meier Chartiner, Dawid Einhorn, S. Frug, S. V. Imber, Jehoasch, Michael Kaplan, B. Lapin, Lijesin, Nistor, H. D. Nomberg, L. Perez, Abraham Reisen, Morris Rosenfeld, S. Schni, M. Wintschewski, M. Wirth
Jüdische Spuren in der Wiener Vorstadt In den Bezirken Ottakring und Hernals, 1892 durch die Eingemeindung selbständiger Vororte entstanden, lebten 1910 2,6 bzw. 2 Prozent der Mitglieder der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde. Der große Tempel in der Hubergasse, drei Bethäuser und soziale Vereine zeugten von einem aktiven jüdischen Leben. Unter den hier lebenden Juden und Jüdinnen waren wohlhabende Unternehmer und Grundbesitzer, vor allem aber viele ArbeiterInnen, kleine Gewerbetreibende, TaglöhnerInnen und Hausierer. Ein Teil von ihnen war zum Christentum konvertiert, konfessionslos oder lebte in gemischt-konfessionellen Ehen, viele waren in der Arbeiterbewegung aktiv. Auf Basis von Archivquellen, zeitgenössischen Publikationen, Erinnerungen und Interviews beleuchtet das Buch das jüdische Leben in den beiden Bezirken vor dem März 1938, vor allem aber auch die Verfolgung, Beraubung, Flucht und Deportation während der NS-Zeit. Es werden die Lebensläufe prominenter Bewohner wie der Schriftsteller Ernst Waldinger und Frederic Morton (Fritz Mandelbaum) oder der Mitglieder der Industriellenfamilie Kuffner ebenso nachgezeichnet wie jene von wenig bekannten jüdischen OttakringerInnen und HernalserInnen.
Umbruch und Transformation können als die bestimmenden Konstanten jüdischer Geschichte in Österreich im 19. und 20. Jahrhundert bezeichnet werden. Bürgerliche Emanzipation, Assimilation, Akkulturation und Säkularisation hatten auch fundamentale Auswirkungen auf die heterogenen Identitäten von Jüdinnen und Juden und stellten diese massiv in Frage. Mit den gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Umbrüchen änderten sich auch die Räume jüdischer Vergemeinschaftung. Waren traditionell die Synagogen die wichtigsten Orte der Gemeinden, vervielfältigten und diversifizierten sich ab dem 19. Jahrhundert die Räume, Strukturen und Bestrebungen jüdischer Selbstbestimmung und Organisation. Der vorliegende Band beschreibt diese heterogenen Räume, die vor allem innerhalb der jüdischen Vereinslandschaft entstanden. Mit Beiträgen von: Evelyn Adunka, Rainer Amstädter, Gabriele Anderl, Brigitte Dalinger, Tamara Ehs, Omer Hakim, Angelika M. Hausenbichl, Dieter J. Hecht, Michael John, Gerald Lamprecht, Elisabeth Malleier, Matthias Marschik, Marcus G. Patka, Verena Pawlowsky und Georg Traska.
Das Leben aus Österreich nach Israel ausgewanderter Juden beschreibt die Autorin Evelyn Adunka in diesem spannenden zeitgeschichtlichen Werk: Während sie in den einleitenden Kapiteln einen Überblick über die Situation deutschsprachiger Juden in Palästina/Israel gibt, skizziert sie im zweiten Teil die Lebensgeschichten von 42 österreichischen Einwanderern in Israel. Die meisten dieser Emigranten waren zum Zeitpunkt ihrer Flucht aus Österreich in den 30-er Jahren bereits älter und wurden mit Gewalt aus einem Lebensraum gerissen, in dem sie ihre Existenz aufgebaut hatten. Trotz ihrer lebenslangen zionistischen Überzeugungen und Aktivitäten gelang es ihnen zumeist nicht, sich in ihrer neuen alten Heimat einzuleben, die für sie in gewissem Sinn ein Exil blieb. Mit Beiträgen u. a. über: Z. F. Finkelstein, Isidor Schalit, Max Grunwald, Viktor Kellner und Leopold Plaschkes. Zur Autorin: Evelyn Adunka, geb. 1965 in Villach, arbeitet als Publizistin und Historikerin in Wien. Ihr Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit dem österreichischen Judentum.
Das Buch stellt das Vermächtnis des von Franz Rosenzweig und Martin Buber 1920 gegründeten Freien Jüdischen Lehrhauses sowie dessen Auswirkungen auf die europäische Bildungsgeschichte vor. Die Autoren sind wichtige Zeitzeugen: Hermann Levin Goldschmidt (+1998), der Gründer und langgjährige Leiter des Jüdischen Lehrhauses Zürich, William W. Hallo, der Sohn des Sekretärs des Freien Jüdischen Lehrhauses in Frankfurt, Kalman Yaron, der frühere Leiter des Martin-Buber Instituts für Erwachsenenbildung der Hebräischen Universität in Jerusalem und Willem Zuidema, einer der Gründer der holländischen Lehrhausbewegung. Der Wiener Oberrabiner Paul Chaim Eisenberg, der an der Columbia University New York lehrende Philosoph Willi Goetschel und der evangelische Pfarrer Michael Volkmann sind Experten und Praktiker, die sich mit der Geschichte der jüdischen Pädagogik auseinandergesetzt haben. Die Beiträge basieren auf einer von der evangelischen Akademie Wien organisierten internationalen Konferenz. Der erstmals in voller Länge publizierte Brief von Franz Rosenzweig an Rudolf Hallo macht eine wichtige Quelle zur Geschichte des Freien Jüdischen Lehrhauses zugänglich. Der Band schließt mit einer Standortbestimmung der gegenwärtigen Jüdischen Erwachsenenbildung von Wolfgang Müller-Commichau und einem Roundtable-Gespräch über Jüdische Erwachsenenbildung in Wien heute.
Der XI. Zionistenkongress 1913 im Musikverein mit der Gründung der Hebräischen Universität und der XIV. Zionistenkongress 1925 im Konzerthaus
Wiener Kunsthistoriker und Publizist zwischen orthodoxer Lebenspraxis, sozialem Engagement und wissenschaftlicher Exzellenz
Max Eisler, Sohn eines Kaufmanns aus Boskowitz, studierte in Leiden, Utrecht und Wien unter Josef Strzygowski und lehrte ab 1914 an der Universität Wien. Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur holländischen Kunstgeschichte sowie zur Architektur und Wohnkultur Wiens, mit besonderem Fokus auf Oskar Strnad, Josef Frank und Gustav Klimt. 1910 erschien sein Buch über jüdische Kunst, insbesondere Josef Israels. Von 1924 bis 1925 redigierte er zusammen mit Eugen Hoeflich und Josef Hahn die jüdische illustrierte Monatsschrift „Das Zelt“. Als regelmäßiger Mitarbeiter des Wiener jüdischen Familienblatts „Menorah“ schrieb er über neue Synagogen in Amsterdam, Plauen, Zilina und Wien-Hietzing sowie über jüdische Künstler wie Jehudo Epstein, Josef Floch, Georg Merkel und Abel Pann. Seine Eindrücke von einer Palästinareise 1936 teilte er in Lichtbildervorträgen und in Zeitungen. Eisler war aktiv in sozialen und kulturellen jüdischen Vereinen, Vorstandsmitglied des Ausspeisungsvereins „Einheit“ und des Waisenhauses in Baden. Als Mitglied der Loge „Wahrheit“ der B’nai B’rith hielt er regelmäßig Vorträge. Zudem kritisierte er die Kunstpolitik der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde und den Religionsunterricht. Eislers Persönlichkeit vereinte orthodoxe Lebenspraxis, soziales Engagement und herausragende wissenschaftliche Leistungen.