Alfred Flechtheim (1878-1937) war einer der bedeutendsten Kunsthändler seiner Zeit. Werke von Paul Klee oder Pablo Picasso hingen in seinen Galerien. 1933 musste er als verfolgter Jude aus Deutschland fliehen. Was mit seinen Bildern geschah, ist bis heute in vielen Fällen ungeklärt und umstritten. Der Sammelband widmet sich dem Galeristen und seinen Bildern. Internationale Expertinnen und Experten aus Provenienzforschung und Zeitgeschichte erörtern exemplarisch in interdisziplinärer Perspektive aktuelle Fragen nach der Restitution von Raubkunst.
Andrea Bambi Libri



Die Moderne und ihre Sammler
- 425pagine
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Der vorliegende Band ist in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum fürKunstgeschichte entstanden. Darüber hinaus konnten für einzelne Beiträge auswärtige Autorinnen und Autoren gewonnen werden, für deren Interesse an diesem wichtigen Thema der deutsch-französischen Kulturvermittlung wir ihnen sehr verbunden sind. Das Thema dieses Buches, das deutsche Privatsammlungen französischer Kunst der Moderne in den Mittelpunkt stellt, erschließt ein weiteres Kapitel der deutsch-französischen Kunstbeziehungen, deren Erforschung eine der Aufgaben ist, denen sich diese junge kunsthistorische Einrichtung in Paris widmet.
Im 19. Jahrhundert gründeten bedeutende Privatsammler wie Wallraf, Städel und Wagener mit ihren Stiftungen wichtige Museen. In München ist die Schack-Galerie, die auf Adolf Friedrich Graf von Schacks Sammeltätigkeit zurückgeht, die einzige vollständig erhaltene Privatsammlung deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts. Schack nimmt über zwei Jahrzehnte eine bedeutende Rolle als Kunstsammler und Mäzen ein, vergleichbar mit König Ludwig I. von Bayern. Der Bestand der Schack-Galerie umfasst 190 Gemälde und 85 Kopien nach alten Meistern, die eng mit den persönlichen Interessen des Sammlers verknüpft sind. Schack, ein engagierter Literat und Reisender, wird auch als Schriftsteller und Übersetzer gewürdigt. Seine Bedeutung als Kunstsammler wird im Vergleich zu den Aktivitäten der Monarchen, der Akademie, des Kunstvereins und der Münchner Künstlergenossenschaft deutlich. Der dichte Briefwechsel zwischen Schack und den vertretenen Malern zeugt von seinem großen Interesse und seiner engen Verbindung zu ihnen. Neue Quellen und Dokumente beleuchten zudem den ersten Galeriebau Schacks. Im Vergleich zu zeitgleichen Sammlungen erweist sich sowohl die Kopiensammlung als auch die gesamte Sammlung Schacks als eine der qualitätsvollsten ihrer Zeit.