Die erste Gesamtdarstellung zur Geschichte der SED Die SED war die Staatspartei der DDR. An ihrer Spitze liefen die Fäden zusammen, mit denen Staat, Gesellschaft und Wirtschaft gesteuert wurden. Dennoch ist die Schlüsselrolle der Partei für die Aufrechterhaltung der Diktatur heute ein wenig in Vergessenheit geraten. Das öffentliche Interesse hat sich eher auf die Repressionsapparate, etwa das Ministerium für Staatssicherheit, konzentriert. Andreas Malycha und Peter Jochen Winters legen nun die erste Gesamtdarstellung zur Geschichte der SED vor. Dabei liegt das Hauptgewicht auf den innerparteilichen Wandlungen und Konflikten, den Machtrivalitäten und internen Führungskämpfen sowie auf den komplexen Wechselwirkungen zwischen Partei und Gesellschaft. Ebenso wie die Geschichte der SED endet auch dieses Buch nicht mit der Zäsur von 1989. Vielmehr spannen die Autoren den Bogen von der Vorgeschichte bis zum Nachleben der SED in PDS und Linkspartei.
Andreas Malycha Libri






Vom Hoffnungsträger zum Prügelknaben
Die Treuhandanstalt zwischen wirtschaftlichen Erwartungen und politischen Zwängen 1989-1994
Eine Vermessung der Treuhandanstalt Welche Erwartungen und wirtschaftspolitischen Vorstellungen verknüpften sich mit der Gründung der Treuhandanstalt? Wie gestalteten sich Personalpolitik, Organisationsstruktur und Arbeitsweise? Andreas Malycha analysiert Aufbau und Entwicklung der viel diskutierten Institution. Er lotet ihre Rolle im politischen Kräftefeld sowie ihre Handlungsspielräume und Zwänge aus. Von besonderer Bedeutung ist dabei das Verhältnis der Treuhandzentrale zu den Bundesministerien in Bonn. Die Untersuchung reicht vom Herbst 1989 über die Phase der Umstrukturierung nach der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion unter Detlev Karsten Rohwedder bis zum Ende der Amtszeit Birgit Breuels im Dezember 1994. Nie zuvor wurde die umstrittene Anstalt so eingehend in den Blick genommen.
Die Geschichte der SED beginnt mit der sowjetischen Besatzung im Osten Deutschlands im Frühjahr 1945 sowie den ersten Schritten zur Durchsetzung des kommunistischen Machtanspruchs und endet mit dem Ende als herrschende Staatspartei im Herbst 1989. Für die Aufrechterhaltung der Diktatur in der DDR besaß die SED eine Schlüsselrolle. Diese einfache Erkenntnis ist allerdings in den letzten Jahren ein wenig in Vergessenheit geraten, weil sich die Medien bis heute überwiegend mit dem Ministerium für Staatssicherheit und seinen Unterdr ückungs- und Überwachungspraktiken beschäftigten.
Die Genese, Institutionalisierung und Planung biowissenschaftlicher Forschung im Rahmen der Medizinentwicklung in der DDR in den sechziger und siebziger Jahren ist ein faszinierendes Thema. Die Erörterung dieser Prozesse auf institutioneller, personeller und kognitiver Ebene beleuchtet, wie der ostdeutsche Staat unter real existierendem Sozialismus in einem klar definierten gesellschaftlichen Bereich den Anforderungen einer modernen Gesellschaft gerecht zu werden versuchte. Zu dieser Zeit entwickelten sich die Biowissenschaften, insbesondere die Biomedizin, international rasant, und die Erforschung von Lebensvorgängen versprach bedeutende Fortschritte im Erkenntnisgewinn und deren Anwendung. Angesichts der Auffassung, dass Wissenschaft eine grundlegende Produktivkraft sei, sah sich die DDR-Führung in den frühen sechziger Jahren schnell der Notwendigkeit gegenüber, eine Position zu finden, um die Biowissenschaften zu fördern und Ressourcen bereitzustellen. Andreas Malycha untersucht diesen Weg detailliert und dokumentiert über zwanzig Jahre hinweg die Etappen, Erfolge und Probleme des eingeschlagenen Kurses sowie dessen Ergebnisse. Er beantwortet die Frage nach der Modernität und internationalen Wettbewerbsfähigkeit dieses Ansatzes, wobei das Wechselspiel von Politik und Wissenschaft und die Wissenschaftssteuerung in der DDR im Mittelpunkt stehen.
Die SED in der Ära Honecker
Machtstrukturen, Entscheidungsmechanismen und Konfliktfelder in der Staatspartei 1971 bis 1989
- 471pagine
- 17 ore di lettura
Erich Honeckers Politik war im Politbüro der SED nicht unumstritten. Gegen seine Entscheidung, die politische Herrschaft kurzfristig durch soziale Leistungen auf Kosten mittel- und langfristiger Perspektiven zu stabilisieren, erhoben sich im engeren Führungskreis viele kritische Stimmen. Andere Fragen wie die Gestaltung der deutsch-deutschen Beziehungen waren sogar Gegenstand regelrechter Richtungskämpfe. Andreas Malycha, Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte und profunder Kenner der Materie, zeichnet diese bislang kaum erforschten internen Konflikte und Debatten nach und entwirft dabei ein ebenso lebendiges wie komplexes Bild der SED-Diktatur. Mit seinem glänzend recherchierten Buch greift er in aktuelle Forschungskontroversen ein, die um die Reichweite totalitärer Machtansprüche und die „Grenzen der Diktatur“ geführt werden.
Die Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR 1970 - 1990
- 394pagine
- 14 ore di lettura