Andreas Ziemann Libri






Grundkurs Kommunikationswissenschaft
- 348pagine
 - 13 ore di lettura
 
Wie ist Kommunikation möglich? Auf diese Frage sucht die Kommunikationswissenschaft theoretische wie begriffliche Antworten. Ein interdisziplinäres Selbstverständnis steht dabei im Vordergrund. In grundlegender und integrativer Weise vermittelt dieses Lehrbuch die vielfältigen Vorstellungen überKommunikation aus natur-, sprach- und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Anhand der Theorien von Austin, Bühler, Goffman, Habermas, Luhmann, Mead, Shannon u. a. werden die Themenkreise von zwischenmenschlichem Mitteilungs-und Verständigungshandeln, Sprechakten, sozialen Beziehungen und Interaktionssystemen behandelt. Darüber hinaus wird zu problemorientierter, kritischer Kommunikationsforschung angeregt.
Medien haben als Begriff und Forschungsthema Hochkonjunktur. Dies gilt auch innerhalb der Soziologie: »media go society«. Die hier vorgestellte Mediensoziologie stellt sich in unmittelbare Nähe zur Gesellschaftstheorie und untersucht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Medien und Individuum. Behandelt werden u. a. das Verhältnis von Medienwandel und Gesellschaftsstrukturen, Geschichte und Theorie der Öffentlichkeit, die Funktionen des autonomen Sozialsystems der Massenmedien und die Bedeutung massenmedialer Formate für Identitäts- und Individualisierungsprozesse. Zudem gibt das Buch einen Ausblick auf die aktuelle Selbstbeschreibungsformel der »Mediengesellschaft«.
Die konstitutiven Minimalbedingungen von Kommunikation sehen zwei Beteiligte vor, Ego und Alter ego, die in wechselseitiger Präsenz und reflexiver Aufmerksamkeit aufeinander eingestellt sind. Zwei grundlegenden Fragen kommt dabei wesentliche Bedeutung zu: Woher resultiert die Andersheit des Anderen, und welchen Bedingungen folgt die Möglichkeit des Fremdverstehens? Diesen kommunikationsphilosophischen, auf präkommunikatives Erkenntnisinteresse ausgerichteten Fragen versucht die vorliegende Untersuchung nachzugehen, indem sie mit Jean-Paul Sartres Frühphilosophie und Sozialontologie die Seinsweisen Egos und Alter egos aufdeckt und die sozialanthropologische Seinsweise im Modus des Für-sich-für-Andere beschreibt. Die Brücke, die Ego Erfahrung von Alter ego und dessen Weltjenseitigkeit gewinnen läßt, wird vom Blick geschlagen. Erblicktwerden und Erblicken, Sehen und Gesehenwerden sind die grundlegenden Modi der sozialen Gewißheit vom Anderen sowie von dessen Andersheit vor der eigenen Objektheit.
Ziel dieser Text- und Theoriesammlung ist es, die Breite an medienkulturellen Themen und Problemstellungen abzubilden und unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen vorzuführen. Die systematische Anordnung erfolgt über Schlagworte, an denen die Eigenlogik und Eigenmacht der Medien und ihrer Effekte für Mensch, Kultur, Geschichte und Gesellschaft deutlich wird: von Anthropomedialität und Computing über Graphien, Infrastrukturen und Maschinenwelten bis hin zu Massenmedien und Vergesellschaftung. Diese Themenblöcke sind gleichermaßen historisch wie theoretisch angelegt und offerieren in Auszügen Originaltexte von Benjamin, Bergson, Baudrillard, Deleuze, Haraway, Heidegger, Innis, Latour, Luhmann, Ong, Simondon, Turing, Virilio und vielen anderen mehr.
Das Bordell
Historische und soziologische Beobachtungen
Andreas Ziemann ist seit 2009 Professor für Mediensoziologie an der Bauhaus-Universität Weimar. Forschungsschwerpunkte: Gesellschaftstheorie, Mediengeschichte und Medientheorie, Kultur- und Wissenssoziologie, Heterotopien und Randgruppen.
Offene Ordnung?
Philosophie und Soziologie der Situation
Welterfahrung, Vergesellschaftung und die Organisation der Alltagspraxis sind grundlegend situiert und situativ. In Situationen erleben und handeln wir – mit Anderen, für Andere, gegen Andere. Als Kategorie ist die Situation jedoch ins Vergessen geraten und theoretisch wie empirisch scheinbar irrelevant geworden. Dabei – so eine zentrale These des Sammelbandes – kann gerade die ‚Situation‘ zwischen der Handlungs- und Strukturtheorie, zwischen dem Mikro- und Makrobereich des Sozialen vermitteln. Aus philosophischer und soziologischer Perspektive wird hier an einer Re-Vitalisierung der Situationstheorie und -analyse gearbeitet. Eine zentrale Frage lautet: Wie wird soziale Ordnung in actu und in situ verhandelt, dargestellt und legitimiert? Dabei geht es auch um die programmatische Anfrage respektive das Erklären des Auftauchens und Eindringens von Unerwartetem, Unwahrscheinlichem, Komischem oder Neuem in Situationen. Mit Beiträgen von: Gregor Bongaerts, Jens Bonnemann, Anna Echterhölter, Lorenz Engell, Joachim Fischer, Wil Martens, Stefan Meißner, Karl Mertens, Jo Reichertz, Hans-Georg Soeffner, Christiane Voss und Andreas Ziemann.
Die (spät-)moderne Gesellschaft hat sich in eine rigide Abhängigkeit von Medientechnologien und (audiovisuellen) Massenmedien gebracht. Dies hat einerseits zu einer operativen Anpassung und Strukturänderung in zahlreichen Vergesellschaftungsbereichen geführt, andererseits neuartige Denkweisen, Vorstellungswelten, Handlungsformen und Gebrauchskulturen auf Seiten der Subjekte ausgeprägt. Das Buch problematisiert jenes wechselseitige Produktions- und Abhängigkeitsverhältnis von Medien, Gesellschaft und Subjekt und konfrontiert die soziologische Gesellschaftstheorie mit kulturgeschichtlichen und medienwissenschaftlichen Beobachtungen zur veränderten Medienkultur.
Der Band zieht - gemäß der jungen soziologischen Leitformel von der »Mediengesellschaft« - eine Verbindung zwischen Medien- und Gesellschaftsbegriff, zwischen Medien- und Sozialtheorie. Medien-, gesellschafts- und kulturtheoretische Perspektiven liefern konstruktive Diskussionsbeiträge und neue Einsichten zum Medienbegriff, zum Verhältnis von Medienhandeln und Gesellschaftsstrukturen, zum kulturellen Leitmedium Fernsehen oder zu medienbasierter Sozialintegration und Identitätsbildung. Der Sammelband geht auf die gleichnamige Tagung 2005 in Weimar zurück.