Die Werke von Ovid haben in der europäischen Kultur-, Kunst- und Literaturgeschichte eine lebhafte Rezeption und Aneignung erfahren. Daher bietet dieser Band nach einer knappen Biografie und der Darstellung der zentralen Werke einen Überblick über die Rezeptionsgeschichte der Werke Ovids. In erster Linie möchte diese Einführung Studierenden und Lehrenden der neueren Literaturwissenschaften Ovids zentrale Texte, wie die Ars Amatoria, die Metamorphosen oder die Tristia, nahe bringen. Neben traditionellen Interpretationsansätzen werden vor allem zwei Tendenzen der jüngeren Forschung thematisiert: die poetologische Interpretation und die Interpretation im Zeichen der Gender Studies. Einführung in Ovids zentrale Werke Rezeptionsgeschichte Neue Interpretationsansätze
Friedmann Harzer Libri



Erzählte Verwandlung
Eine Poetik epischer Metamorphosen (Ovid - Kafka - Ransmayr)
Diese Studie bestimmt die Metamorphose als eine poetische Anschauungsform, in der die literarische Imagination den Fluß der Zeit in anschauliche Zeitpunkte zerlegt. Begegnet das Konzept einer kontinuierlichen Metamorphose bevorzugt in der Naturphilosophie von der Antike bis Goethe, so reflektieren und kritisieren komplexe Verwandlungserzählungen insbesondere das Konzept einer diskontinuierlichen Metamorphose, das in Mythologie und Religion eine wichtige Rolle spielt. Der systematischen Rekonstruktion einer Poetik epischer Metamorphosen folgen exemplarische Interpretationen von Ovids »Metamorphosen« sowie von Verwandlungserzählungen des 20. Jahrhunderts (Kafka und Carl Einstein, Ch. Ransmayr und Steffen Mensching). Je nach literarischem Prätext und historischem Kontext reflektieren und kritisieren die untersuchten Texte die Metamorphose einerseits als zum Phantastischen tendierende poetische Anschauungsform, wobei dem Problem ihrer Darstellbarkeit in den verschiedenen Künsten besondere Bedeutung zukommt. Andererseits gibt die Verwandlung ein poetologisches Modell für Prozesse der Produktion und Rezeption von Literatur ab, auf das sich die Tradition erzählter Verwandlung immer wieder bezieht.
Literarische Texte interpretieren
Lyrik - Prosa - Drama
Was tun, wenn man eine Klausur, einen Essay oder eine Hausarbeit über einen literarischen Text schreiben soll? Wie funktioniert Analysieren und Interpretieren? Friedmann Harzer antwortet auf diese Fragen nicht mit einer Gebrauchsanweisung. Doch er lädt Studierende ein, auch mit schwierigen Lyrik-, Prosa oder Dramen-Texten ins Gespräch zu kommen. Seine Leserinnen und Leser lernen, systematisch Fragen zu stellen und aus ihren Beobachtungen eine stimmige Deutung zu entwickeln. Mithilfe der drei Schritte „Fragen – Ordnen – Schreiben“ und der vorgestellten Vierfarbmethode gelingen Interpretationen, die Hand und Fuß haben.