Andreas Eckl Libri






Marcel Duchamps "Großes Glas"
- 228pagine
- 8 ore di lettura
Der Dialog „Sophistes“ präsentiert die reifste Fassung der Platonischen Ideenlehre und reflektiert die Begriffs- und Ideentheorien. Platon lässt seine Gesprächspartner verschiedene Varianten des Begriffs „Sophist“ durchspielen und entwickelt eine kritische Theorie zur Grundlegung des Logos allen Seins. Die Argumentation betont die Notwendigkeit des sprachlich-logischen Ausdrucks von Begriffen oder Ideen. Die Ideenlogik wird in eine umfassende Theorie eingebettet, die Sprache und Logik miteinander verknüpft und bereits im Dialog „Kratylos“ behandelt wurde. Die Begründung des Logos erfolgt nicht sprachanalytisch, sondern logisch-begrifflich in einer selbstbegründenden Theorie der Synthesis der Logoi. Diese Theorie führt zu einem „Geflecht“ wichtiger Begriffe, die jeweils als Bedingungen der Möglichkeit des Logos fungieren. Durch Gegenbegriffe werden verschiedene Dimensionen ihrer Verbindungen und Durchdringungen bestimmt. Dieses Modell ist für die systematische Theorie der Gegenwart von besonderem Interesse, da es seine eigene dynamische Veränderung rechtfertigt. Der Dialog setzt den ersten Band „Sprache und Logik bei Platon I“ fort und schließt die Untersuchung des Zusammenhangs von „Sprache und Logik bei Platon“ ab.
Der Dialog Kratylos enthält die platonische Sprachphilosophie der Namen und Wörter. Im Gegensatz zum heute gültigen Paradigma werden sie unter der Bedingung betrachtet, dass sie wahrheitsdifferent sind, dass sie also über die von ihnen bezeichneten Dinge die Wahrheit oder die Unwahrheit aussagen. Allerdings stellt Platon seine Theorie der Namenrichtigkeit nicht direkt dar. Er lässt Sokrates eine Kritik an der konventionalistischen, aber auch an der ihr entgegengestellten naturalistischen Position der Sprache vortragen. Sokrates’ affirmative Stellungnahmen wiederum werden im Verlauf des Dialogs wieder zurückgenommen oder sind im sogenannten „Etymologienteil“ mit Ironie durchsetzt. So ist die platonische Position bezüglich des Problems der Namenrichtigkeit nur durch eine stark systematisierende Interpretation zu gewinnen. Der vorliegende Band entwickelt dazu die These, dass Platon von Anfang an die scheinbar einfache Beziehung von Name und Sache auflöst und durch die Integration des Logos korrigiert. Damit wird der Dialog von seinem Ende her entschlüsselt und in einen Zusammenhang mit dem die Platonische Logostheorie entfaltenden Dialog Sophistes gestellt. Die vorliegende Untersuchung stellt den ersten Band einer auf zwei Bände angelegten Auseinandersetzung über das Verhältnis von Sprache und Logik bei Platon vor. Teil II (Studien zum platonischen SOPHISTES) ist in Vorbereitung.
Lothar von Trotha in Deutsch-Südwestafrika, 1904-1905
Band I: Das Tagebuch. Band II: Das Fotoalbum
- 600pagine
- 21 ore di lettura
Generalleutnant Lothar von Trotha, von Mai 1904 bis November 1905 Oberkommandierender der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika im Kampf gegen OvaHerero, Nama und Oorlam, gilt zu Recht als der Hauptverantwortliche des ersten Genozids des 20. Jahrhunderts. Mit der kritischen Edition seines schriftlichen und fotografischen Nachlasses, mithin zentraler Quellen, leisten die Autoren einen überfälligen Beitrag zur Erforschung von Ereignissen, die nicht nur die Wissenschaft, sondern ebenso die Öffentlichkeit, die Politik und nicht zuletzt die Justiz beschäftigen: Krieg und Genozid in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Das Buch erscheint in zwei Teilbänden: Der erste Teil beinhaltet das bislang nicht erschlossene, handschriftliche Originaltagebuch, das Lothar von Trotha während seiner Einsatzzeit führte, nebst zahlreichen Anhängen aus dem Nachlass sowie anderen Archiven. Der zweite Teil erschließt das persönliche Fotoalbum des Oberkommandierenden mit dem Titel Bilder aus dem Krieg in Südwestafrika von Generalleutnant v. Trotha , das von der Forschung bislang nicht rezipiert worden ist.
Politischer Platonismus
- 170pagine
- 6 ore di lettura
Befund – Marcel van Ackeren: Gesetzesgehorsam zwischen Verfassungspatriotismus und Ethischem Egoismus; Damir Barbaric: Das Maß als Grundbegriff der politischen Philosophie Platons; Andreas Eckl: Platons Kritik an Freiheit und Gleichheit in demokratischen Gesellschaften; Heinrich Reinhardt: Drei Grundlinien von Platons politischem Denken: Dike, Techne, Nomos; Karl Sier: Der Staatsmann in Absenz – Überlegungen zu Platon, Politikos 295-296 und Solons politischer Dichtung; Tanja Stähler: Vom Nutzen und Nachteil der Gesetzgebung – Tradition; Georges Tamer: Al-Farabis politischer Platonismus; Alexandrine Schniewind: Motivation der Rückkehr des Weisen in die Höhle – Averroes’ Darstellung des Höhlengleichnisses; Barbara Zehnpfennig: Kallikles und Hitler – Aktualität des sokratischen Dialogs; Annette Hilt: Eugen Finks phänomenologische Rezeption der politischen Philosophie Platons; Hendrik Hansen: Platons Politeia I und die Paradigmendiskussion der internationalen politischen Ökonomie; Ada Neschke-Hentschke: Platon und der moderne Rechtsstaat; Clemens Kauffmann: „Rede“ und „Tat“ im Platon-Bild von Leo Strauss; Kritik – Wilfried Kühn: Kritik des politischen Platonismus im Mittelalter – Marsilius von Padua gegen Aegidius Romanus; Lothar Willms: Popper, Platon und Totalitarismus; Dirk Lüddecke: Isaiah Berlins liberal-pluralistische Kritik am politischen Platonismus; Angela Pabst: Göttliche Männer und Herdenvieh – Probleme einer Elitetheor
Der Herausgeber Andreas E. Eckl entdeckte vor über vier Jahren das „Afrikanische Tagebuch“ von Georg Hillebrecht aus dem Jahr 1904, das während seines Einsatzes als Oberarzt der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika im Krieg mit den Herero entstand. Diese Echtzeittagebücher bieten unmittelbare Aufzeichnungen, die nicht durch spätere Bewertungen beeinflusst sind. Die Einträge decken zwei Kriegsabschnitte ab: die Zeit des 'eigentlichen' Krieges, der am 11. August endete, und die Auseinandersetzungen danach. Dadurch wird untersucht, wie sich die veränderte Rolle der Schutztruppe nach Hamakari auf die Sichtweise der Soldaten zum Kolonialkrieg und ihr Selbstverständnis ausgewirkt hat. Die beiden Tagebücher von Hillebrecht und Epp werden gemeinsam veröffentlicht, da sie sich in Stil und Inhalt ergänzen und ein breites Spektrum individueller Wahrnehmungen des Kolonialkrieges zeigen. Während Hillebrechts Texte reich an Beobachtungen, Eindrücken und Reflexionen sind, bietet Epps militärisch prägnante Aufzeichnungen ohne persönliche Anmerkungen. Diese Kombination verdeutlicht, dass verallgemeinernde Argumentationen über das Verhalten der Schutztruppensoldaten der historischen Realität und der Vielfalt der Charaktere nicht gerecht werden.
Angesichts einer zunehmenden Polarisierung moderner Gesellschaften in Arm und Reich gewinnt das Thema Eigentum wieder an Aktualität und Brisanz. Für die erneut aufbrechende Diskussion ist diese kompetente Überblicksdarstellung der wichtigsten Eigentumstheorien von der Antike bis zur Gegenwart hilfreich und willkommen. Sie zeigt, daß die Frage des Eigentums in der Philosophie vornehmlich unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten behandelt wird. So liefert sie wertvolle Denkanstöße und läßt vieles, was heute in puncto Eigentum als selbstverständlich gilt, in neuem Licht erscheinen.
Das Werk untersucht die Frühphase kolonialer Kontakte in der Kavango-Region, als Deutsche, Briten, Portugiesen, katholisch-deutsche Missionare und einheimische Machthaber auf Augenhöhe agierten und ihre Eigeninteressen durchsetzen wollten. Die Interaktionen zwischen traditionellen Machthabern, abhängiger Bevölkerung und kolonialen Vertretern waren von unterschiedlichen, teils konkurrierenden, teils kongruenten Erwartungen geprägt. Diese Erwartungen veränderten sich schnell durch die Dauer der Kontakte und die weltpolitischen Rahmenbedingungen, die der Erste Weltkrieg mit sich brachte. Die Verhaltens- und Handlungsmuster der Akteure, die um Herrschaft, Macht und Einfluss konkurrierten, stehen im Mittelpunkt dieser Studie. Die Analyse stützt sich auf staatliche, kirchliche und private Archive sowie mündliche Überlieferungen und Aufzeichnungen von Missionaren und europäischen Beobachtern. Der Autor versucht, traditionelle Klischees der Kolonialgeschichte zu überwinden und alle Beteiligten, einschließlich der afrikanischen Bevölkerung, als eigenständige Akteure zu betrachten. Durch einen Perspektivenwechsel wird ein individuelles Profil der Akteure geschaffen, was zu neuen Erkenntnissen und Erklärungsmustern führt. Der Autor war Projektmitarbeiter im interdisziplinären Sonderforschungsbereich 389 der Universität zu Köln.