Martin Timm Libri




Die Naturfotografie von Martin Timm lässt sich nicht einfach in Kategorien wie Scharf oder Unscharf einordnen. Er präsentiert das Konzept „Haiku fotografieren“, das auf der japanischen Zen-Tradition basiert und neue Wege in der Naturfotografie eröffnet. Bei der Haiku-Fotografie stehen Zurückhaltung, Erleben und Leichtigkeit im Vordergrund. Timm möchte vertraute Naturmotive von der Erwartung an Postkarten-Tauglichkeit befreien und neu interpretieren. Der Fokus verschiebt sich vom Motiv selbst hin zum Moment. Ein Haiku, ursprünglich ein minimalistisches Naturgedicht aus der Zen-Tradition, inspiriert Timm zu einem Umdenken in seiner fotografischen Arbeit. Er entfernt sich von klassischen Landschafts- und Pflanzenfotos und präsentiert die Motive, wie es die Dichter der japanischen Klassik taten: als zufällige Geschehnisse. Auch verdorrte, matschige oder entwurzelte Elemente finden ihren Platz vor der Linse. Die resultierenden Aufnahmen sind reduziert und abstrahiert, verlassen gängige ästhetische Muster und öffnen den Raum für persönliche Schönheitserlebnisse. Timm nutzt oft selbstkombinierte Linsensysteme und verzichtet auf technische Spielereien. Im Praxisteil geht er auf Ausrüstung, Einstellungen, Locations und Bildgestaltung ein und zeigt viele seiner Haiku-Fotografien, um den Leser zu inspirieren, sich von bisherigen Gewohnheiten zu lösen und neue Impulse für die eigene Naturfotografie zu finden.
Das Buch beginnt mit kritischen Betrachtungen aus der Architekturgeschichte und der Architekturphilosophie. Anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis werden dann Fragen der besten Ausrüstung sowie aufnahmetechnische Basics besprochen. Nach den theoretischen Ausführungen geht es direkt ans Praktische: Die optimalen Kamera- und Objektiveinstellungen werden durch Tipps ergänzt, wie man selbst sehr schnell die Qualität eines Objektivs überprüfen kann. Dann erscheinen HDR, Panorama, Blaue Stunde und künstlerische Grenzgänge einer experimentellen Architekturfotografie auf dem Spielfeld. Die Grenzen des architektonischen Bildes werden ausgeleuchtet - ein künstlerischer Ansatz, der das Gebäude als Medium begreift, mit dem sich die fotografierende Person auf dem Foto als Bühne in Szene setzen kann. Ein kurzer Überblick über spezielle Genres aus der Geschichte der künstlerischen Architekturfotografie runden das Ganze ab. Hier kann sich jeder inspirieren lassen. Besonderer Schwerpunkt bei all dem liegt auf der Frage der eigenen bildnerischen Botschaft und wie diese sich u.a. perspektivisch umsetzen lässt.