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Aline Valangin

    Stella und andere Tessiner Erzählungen
    Mutter
    Die Bargada
    Tessiner Erzählungen
    Casa Conti
    Dorf an der Grenze
    • Nah der schweizerisch-italienischen Grenze, im hintersten Dorf des Onsernonetals, verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer: Es sei Krieg ausgebrochen. Schon tauchen die ersten Menschen, die vor den italienischen Faschisten fliehen, im Dorf auf. Entgegen den Befehlen der Regierung in Bern nimmt man sie auf. Indessen halten die Grenzwächter nicht nur Ausschau nach Flüchtlingen, denn auch Schmuggler passieren unentdeckt die Grenze und tragen Safran, Käse und Reis über die Berge. Die Schmuggler machen Geschäfte mit den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern und verstecken sich in ihren Ställen. Und sie verkehren auf der Bargada, dem Gut unweit des Dorfes, das Orsanna Armini, ihre Tochter Zoe und die junge Claretta bewohnen. Im zweiten Teil ihrer Chronik schreibt Aline Valangin die Geschichte der Arminifrauen fort und verarbeitet die Ereignisse im Tessiner Dorf an der Grenze während des Zweiten Weltkriegs.

      Dorf an der Grenze
    • Nach vielen Jahren in Mailand kehrt Alba in ihr Tessiner Heimatdorf zu ihrem Vater zurück. Als sie dort ankommt, ist alles ungewiss: Wie lange sie überhaupt in der Casa Conti bleiben will, ob es an ihrer Ehe mit dem in Mailand zurückgebliebenen Vito noch etwas zu retten gibt und wie sich das Dorf während Albas Abwesenheit verändert hat. Schnell stellt sich heraus, dass eines gleich geblieben ist: Die Casa übt noch immer eine Art magische Anziehungskraft auf die Menschen im Dorf aus. Der Metzger Burri, der mit Albas Schwester verheiratet ist, hat ebenso ein Auge darauf geworfen wie der Wirt Bertolo. Aber es steht Albas Vater Giulio zu, den Besitz des Hauses in seinem Testament zu regeln. Trotzdem entbrennt nach Giulios Tod im Dorf ein Streit um die Casa, bei dem Alba auch ihrer Jugendliebe, dem Anwalt Giovanni, wiederbegegnet.  Mit feinem psychologischen Gespür entfaltet Aline Valangin das Schicksal zweier Schwestern, ihre Möglichkeiten in der patriarchalen Gesellschaft zwischen Dorf und Stadt, ihre Liebe im Zeichen ökonomischer Abhängigkeit.

      Casa Conti
    • Viele dieser Erzählungen hat Aline Valangin in Comologno im Onsernonetal geschrieben, um sie ihren Gästen, zu denen etwa auch Ignazio Silone gehörte, vorzulesen und Abwechslung in die langen Abende im abgelegenen Bergdorf zu bringen. Die Erzählungen spielen denn auch in einem engen Tessiner Bergtal. Aline Valangin ist eine genaue Beobachterin des Dorfes und seiner Bewohner, und ihre Geschichten erzählen von Schlaumeiern und Revoluzzern, von Trinkern und Außenseitern, aber auch von Frauen, die den Unbill und die Härten des Lebens am direktesten zu spüren bekamen und zu ertragen hatten. Sie sucht in den Erzählungen nicht das idyllische, verklärte Tessin, sondern die urtümlichen, wilden Leidenschaften, ihre Figuren sind wahr, intensiv und lebendig. Als Ganzes bilden die Erzählungen ein packendes Sittenbild des Tessins der Dreißiger- und Vierzigerjahre, unbeschönigt, realistisch, virtuos.

      Tessiner Erzählungen
    • 1943 erschien in der Büchergilde Gutenberg «Die Bargada». Die Fortsetzung, «Dorf an der Grenze», wurde dann wegen politischer Brisanz nicht gedruckt und erschien erst 1982 im Limmat Verlag. Jetzt erscheint erstmals das ganze Epos. Der Hof mit dem Namen «Bargada» ist grösser als die anderen und liegt etwas abseits des Dorfs, es soll darin spuken. Die Dörfler hingegen leben eng beieinander, bei ihnen spukt es nicht, denn ihre Geheimnisse dringen alle durch die Mauern ins Nachbarhaus. Aline Valangin erzählt die Geschichte dieser ländlichen Gemeinschaft über mehrere Generationen hinweg. Sie erzählt vom Patriarchat und seiner Aufweichung durch die Abwesenheit der Männer, von Familienintrigen, Schmugglern und Partisanen, Krieg und Flüchtlingselend, hartem Existenzkampf und verzagter Resignation.

      Die Bargada
    • Am 21. Oktober 1921 stirbt Aline Valangins Mutter. Ihr Tod stürzt die 32-Jährige in eine tiefe Krise, die sie schreibend zu bewältigen sucht. Ins Tagebuch schreibt sie 1921/22 den Text „Mutter“, eine ergreifende Hommage an die Frau, gegen die sie bei grosser Nähe und viel Liebe so lange gekämpft hatte. Denn Aline Valangin lehnte sich gegen die Besitzansprüche ihrer Mutter auf. Sie wollte nicht ihr Leben opfern, um die vom Ehemann ungeliebte Frau vor dem Alleinsein zu schützen. Sie zog in die Stadt, aber auch auf Distanz ging der Kampf zwischen Mutter und Tochter weiter. Aufgewühlt und offen schildert Aline Valangin, wie sich ihre kindliche Liebe für die Mutter zunehmend in Hass verwandelte. Wie ihre Befreiung nur über „Verrat“ möglich war, wie sie in die Arme eines Mannes flüchtete, obwohl sie schon bald an ihm zweifelte, und wie die Mutter in immer grössere Einsamkeit stürzte. Und sie zeichnet den Weg der Annäherung, die schliesslich am Sterbebett der Mutter möglich war.

      Mutter