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Wie ‚modern‘ muss der evangelische Religionsunterricht sein? Diese Frage beleuchtet, wie weit das Bemühen gehen kann, den Unterricht an moderne Entwicklungen in Pädagogik, Gesellschaft und Politik anzupassen. In den 1920er Jahren, als die völkische Ideologie in Deutschland an Bedeutung gewann, versuchten evangelische Religionspädagogen, den Religionsunterricht entsprechend zu ‚modernisieren‘. Sie entwickelten zahlreiche Lehrpläne und Materialien, die jüdische Traditionen durch ‚germanische‘ Inhalte ersetzten und eine antisemitische Ausrichtung annahmen. Das Alte Testament wurde weitgehend ausgeschlossen, während deutsche Mythen und Märchen gefördert wurden. Glaubenszeugen wie Martin Luther und Jakob Böhme wurden als ‚deutsche Propheten‘ stilisiert, und Jesus wurde als Kämpfer gegen das Judentum umgedeutet. Diese in der Nachkriegsreligionspädagogik oft vergessenen Bestrebungen sind mit Namen wie Kurd Niedlich, Reinhold Krause und Kurt Freitag sowie Organisationen wie dem ‚Bund für deutsche Kirche‘ und der ‚Glaubensbewegung Deutsche Christen‘ verbunden. Das Buch untersucht diese Entwicklungen systematisch, ereignisgeschichtlich und biografisch und versucht, eine Antwort auf die Frage nach der Legitimität solcher Modernisierungsversuche zu finden.
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Evangelische Religionspädagogik und völkische Ideologie, Olaf Kühl-Freudenstein
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- 2003
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