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Gegenwelten der Aufklärung

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In seinen kulturkritischen Schriften stellte Jean-Jacques Rousseau das Fortschrittsdenken seiner Zeit radikal in Frage. 1749 hatte ihn die Vision einer 'anderen Welt' überwältigt und verwandelt, einer Welt, die noch nicht von Hektik, von Konkurrenzkämpfen, von Ungleichheit und Unehrlichkeit bestimmt war. Rousseaus Vision faszinierte und provozierte die Zeitgenossen. Kritiker wie Voltaire, Wieland und Forster unterstellten ihm ein 'Zurück zu den primitiven Anfängen der Menschheitsgeschichte'. Andere wiederum entdeckten in Berichten über fremde Völker wie die Grönländer (Mendelssohn) oder über Minderheiten wie die sogenannten „Zigeuner“ (Biester, Rüdiger) Eigenschaften, die eine Gegenwelt zur bürgerlichen Welt des 18. Jahrhunderts in neuem, positiven Licht erscheinen ließ[en]. Auch Lessings und Dohms Versuche, die Beziehungen zwischen den Menschen zu verbessern, indem ursprüngliche Eigenschaften und Fähigkeiten zur Geltung gebracht werden, konnten an Rousseau anschließen. Das Phänomen der innigen Kinderliebe allerdings, das man bei den Grönländern, den Juden und den Zigeunern fand, blieb nicht nur den Zeitgenossen weitgehend unzugänglich, sondern erhielt auch in der Philosophie Rousseaus als elementarer Wert keine Bestätigung.

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Gegenwelten der Aufklärung, Ulrich Kronauer

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2003
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(In brossura)
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