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Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können

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Thilo Bode

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Wer denkt, der fruchtige Erdbeerjoghurt mit "natürlichem Aroma" schmecke nach Erdbeeren, irrt. Tatsächlich wird der Geschmack oft durch einen destillierten Holzpilz erzeugt. Solcher Etikettenschwindel ist im Lebensmittelhandel weit verbreitet. Thilo Bode, ehemaliger Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, beleuchtet in seinem Werk den alarmierenden Zustand heutiger Lebensmittel und die strukturellen sowie gesetzlichen Rahmenbedingungen, die den Markt prägen. Lebensmittelskandale wie Gammelfleisch, Dioxin in Babynahrung und Pestizide in Paprika sorgen immer wieder für Aufregung, verschwinden jedoch schnell aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Diese Skandale sind nur die Spitze des Eisbergs: Über 300 Lebensmittelzusatzstoffe sind von der EU zugelassen, viele davon wegen möglicher Gesundheitsrisiken umstritten. Diese Stoffe dienen oft nur der Verkaufsförderung minderwertiger Produkte. Die Herkunft und Zusammensetzung von Lebensmitteln sind für Verbraucher kaum nachvollziehbar, da der Gesetzgeber die Verschleierungstaktiken der Industrie unterstützt. Bode kritisiert die mangelhaften gesetzlichen Bestimmungen und zeigt auf, wie Agrarwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Politik zu einem mächtigen Lobbyblock verschmolzen sind. Um diese Missstände zu beseitigen, ist politischer Druck notwendig, weshalb Bode 2002 die Verbraucherrechtsorganisation "Foodwatch" gründete, die sich für Transparenz und Verbraucherrechte einsetzt.