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Menschen träumten schon immer von einem anderen Leben, besonders in schwierigen Zeiten. Die Literatur bietet einen besonderen Raum für solche Vorstellungen. Im mittelalterlichen Frankreich zeigt die Pastourelle, dass der Chevalier, ohne die strengen Regeln der höfischen Liebe, in ein anderes Liebesspiel mit einer sozial niedrig stehenden Schäferin eintreten kann. Diese Textsorte dient als intellektuelle Entlastung für jene, denen das höfische Liebesritual zu belastend ist. Im 16. Jahrhundert wird diese utopische Funktion der Pastorale neu beleuchtet, inspiriert von Sannazaro und seiner Arcadia, wobei antike Hirtenlyrik und Bukolik in den Fokus rücken. Der Traum von einem Leben in Arkadien offenbart jedoch auch die Defizite der Gesellschaft, die ein rundum glückliches Leben unmöglich machen. In Honoré d’Urfés Astrée begeht der Protagonist Céladon aufgrund übler Nachrede Selbstmord, und der Roman ist von der Präsenz des Todes in Arkadien geprägt. Diese Verbindung zu Poussins Gemälde Die Arkadischen Hirten mit der Devise Et in Arcadia ego ist offensichtlich. Zudem gehört zur Geschichte des arkadischen Traums in Frankreich eine poetische Praxis, die in den hier versammelten Aufsätzen behandelt wird.
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Weltflucht und Schäferideal, Reinhard Krüger
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- 2018
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