Der Dimorphismus der Wahrheit

Universalismus und Relativismus in der Rechtsphilosophie

Autori

• Sibylle Tönnies

Parametri

• Filosofia

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Das Leben selbst ist bedroht, und die Wahrung seiner Möglichkeiten ist nicht einfach eine selbstverständliche Aufgabe des Rechts. Praktisches Unvermögen und philosophische Haltungen stehen dem entgegen. Die philosophische Betrachtung des Rechts gliedert sich in zwei Richtungen: eine, die das geltende Recht analysiert, und eine, die sich mit der Idee eines möglichst guten Rechts beschäftigt. Diese beiden Ansätze stehen im Wettstreit, wobei der Relativismus der Universalismus oder dem Naturrecht die Wissenschaftlichkeit abspricht und sich in der Hierarchie als überlegen etabliert hat. Diese Hierarchie behindert den Einsatz des Rechts zur Lebenssicherung. Wir schlagen vor, dass Relativismus und Universalismus als korrespondierende geistige Formen betrachtet werden, die beide für das Ganze unerlässlich sind. Sie sollten in zwei Hemi sphären des Geistes eingeordnet werden, deren Ausgewogenheit notwendig ist, um die Polarität zu wahren. Eine einseitige Bevorzugung führt zu Irrwegen. Während wir die eine Auffassung als Relativismus bezeichnen, verwenden wir für die andere den Begriff Universalismus oder Naturrecht, auch wenn letzterer mit Unschärfen behaftet ist.

Lingua: Tedesco

Pubblicato: 1992

(In brossura)