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Der politische Goethe ist einem breiten Publikum weitgehend unbekannt, und auch in der Forschung wurde das Thema vernachlässigt. Wolfgang Rothe analysiert Goethes politischen Kontext aus umfassender Kenntnis seines Gesamtwerks. Die Ergebnisse sind irritierend: Der Erste Minister des kleinen Staates Sachsen-Weimar-Eisenach eignet sich kaum als Leitfigur einer deutschen Republik. Aus Dichtungen, Briefen und Tagebüchern entsteht das Bild eines erzkonservativen Verteidigers des spätabsolutistischen Fürstentums, das reaktionäre Züge aufweist und im Widerspruch zur gängigen Stilisierung Goethes als „Repräsentant des bürgerlichen Zeitalters“ steht. Mit seinen antiliberalen Ansichten, seiner Ablehnung einer Verfassung und seiner Verachtung für die „Menge“ war Goethe bereits im Vormärz als Integrationsfigur der „verspäteten Nation“ ungeeignet. In der heutigen Zeit, im wiedervereinigten Deutschland, ist Skepsis gegenüber seinem Plädoyer für apolitische Untertanen angebracht, die sich aus öffentlichen Angelegenheiten heraushalten sollen. Rothe wehrt sich vehement gegen die Vereinnahmung Goethes für nationale und kulturpolitische Zwecke. Dennoch bleibt die Größe und Einzigartigkeit des Dichters, Dramatikers und Romanciers für ihn unbestritten.
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Der politische Goethe, Wolfgang Rothe
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- 1998
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