Demokratie gestalten
Eine Aufforderung zum Handeln
Eine Aufforderung zum Handeln
Moderne Managementinstrumente sollen einen wirkungsvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung leisten. In der Praxis zeigt sich jedoch häufig, dass dieses Ziel nicht nur verfehlt wird, sondern, dass moderne Managementmethoden durch die Art ihrer Anwendung dazu beitragen, den ursprünglichen - zumeist innovationsfeindlichen und ineffizienten - Zustand der Organisation zu konservieren. Es ist in jeder Hinsicht reizvoll, zur Analyse und Beschreibung dieser Effekte die positiven Rückkopplungen der Pfadabhängigkeitstheorie heranzuziehen. Die Lösung für das beschriebene Problem liegt nun in einer neuen Form der Managemententwicklung, die darauf zielt, das Management in die Lage zu versetzen, Entscheidungen über den eigenen Entscheidungsrahmen zu treffen. Nur so dürfte das Diktat des kurzfristigen Handelns gebrochen und innovativ-zukunftsgerichtetes Handeln wieder möglich werden.
Die Organisation hat guten Grund zur Verhinderung des Witzes, da formelle Kommunikation zwar nicht immer etwas gegen informelle Kommunikation einzuwenden hat, der Witz jedoch als potenzielle Destabilisierung auftritt und die formelle Kommunikation in Frage stellt. Das für die Organisation Beunruhigende ist dabei weniger, dass die Bezeichnungen der formellen Kommunikation etwas übersehen, als dass das Bezeichnete selbst unsinnig sein könnte. Andererseits scheint es wichtig, dass es den Witz in seiner informellen Form gibt, weil dadurch die formelle Kommunikation nicht beeinträchtigt oder gar unterbrochen wird. Denn der Witz hält seine Kritik an der Organisation durch seine Ironie auf Distanz und wirkt dadurch als Ventil sogar stabilisierend. Mit dieser Paradoxie muss die Organisation leben - das ist der Witz der Organisation. Dieses Buch gliedert sich in einen wissenschaftlichen Teil, in dem über Witz und Humor im Organisationskontext hinausgehend auch auf die Geschichte des Lachens eingegangen wird. Daran schließt sich ein Teil mit essayistischem Charakter an. Er gibt einen Einblick in die Praxis von Menschen, die entweder in teilnehmender Beobachtung über Humor in bestimmten Organisationsformen etwas aussagen können oder die berufsmäßig Humor im organisationalen Kontext einSetzen.
Wir surfen. Wir surfen auf Wasser, mit dem Wind, an U-Bahnen, im Internet oder eben mit Trends. Es sind verschiedene gesetzliche und informelle Rahmenbedingungen, die sich aus den eigenen Überzeugungen, Interessen und dem Zusammenwirken verschiedener Individuen ergeben, die unsere Surfbewegungen bestimmen. Aber: Wie aktiv surfen wir eigentlich, wenn wir Trends folgen? Trends sind deshalb von entscheidender Bedeutung für das Handeln, weil sie Erleichterungen und Beschränkungen für das Handeln darstellen. Insofern nehmen Trends in der Moderne die Rolle ein, die in vormodernen Kulturen Religionen innehatten: Sie geben Handlungsorientierungen, die es Individuen erleichtern, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Trends tragen auch dazu bei, dass sich Individuen definieren und abgrenzen können, und zwar unabhängig davon, ob sie Trends folgen oder nicht. Verstehen wir die Beiträge dieses Buches als den Wind in unseren Segeln, der uns zu neuen Ufern bringen kann. Inhalt: Frank E. P. Dievernich und Tobias Gößling: Trends: Moderne Religionen - Matthias Horx: Was ist Trendforschung? - Franz Liebl: Der Serienmord als Instrument des wertorientierten Managements - Josef Maria Häußling: Schaden und Prävention: Fortschritt ja, Gefahr nein. Ein notwendiges Dilemma der Industriegesellschaft - Sarah Wagenknecht: Wider den herrschenden Trends - Chancen und Möglichkeiten für eine alternative Politik - Brigitte Behrens: Die Natur im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit - Meinolf Dierkes und Lutz Marz: Unternehmensumfeld 2010: Welche soziopolitischen und ökonomischen Entwicklungen sind von Bedeutung für die langfristige Unternehmenspolitik? - Tobias Gößling: Virtuelle Organisation: Ein Business-Trend und seine sozio-ökonomischen Konsequenzen - Tom Sommerlatte: Der Trend des Standorts Deutschland - Frank E. P. Dievernich: Was Unternehmen von Universitäten lernen können - Helmut Volkmann: Ein Besuch in Xenia - Die Wissensstadt am Wege zur Informationsgesellschaft - Ekkehard Gerlach: Multimedia. Schritte zu einer realistischen Erschließung neuer Märkte - Andreas Büschel, Bettina Rothärmel: Musicals - Ein Trend ohne Ende? - Ronald Hitzler: Techno - mehr als nur ein Trend? - Frank E. P. Dievernich: Warum?
Das Selbstprojekt
Werden Bildung und Wissenschaft den Anforderungen des Menschseins im digitalen Zeitalter noch gerecht? Das Selbstprojekt, ein Lehr- und Forschungsprojekt an der Frankfurt University of Applied Sciences, einer Hochschule für angewandte Wissenschaften, stellt sich diesen Fragen. Kann Meditation, als eine über 2000 Jahre eingeübte kulturelle Praxis, einen Beitrag leisten, Studierende auf ihrem Weg in die digitalisierte Zukunft zu unterstützen, ihr Selbst zu stärken? Moderne Philosophie und Wissenschaft müssen dazu befragt werden. Hier finden sich viele überraschende, neue Antworten.
Organisation, Management und Entscheidungen sind anders als die herkömmliche Meinung dies vertritt, als voneinander getrennte Teilsysteme mit einem Eigenleben zu verstehen. Daraus resultieren nicht nur Probleme, sondern ebenfalls Chancen und Lösungen. Würde diese Trennung in der Praxis endlich erkannt, wäre ein erster Schritt getan, um diejenigen Probleme zu lösen, die Management mit Organisation und umgekehrt haben. Die einzelnen Beiträge dieses Buches zeigen, wie die Lösungen des Managements zu Problemen der Organisation und umgekehrt werden. Der Clou dabei ist aber, dass es gerade diese Wechselwirkung ist, die Management nicht unmöglich, sondern gerade erst notwendig macht. Das ganze Spannungsverhältnis endet nun nicht bei dem Verhältnis zwischen Organisation und Management sondern findet seine Fortführung in der Auseinandersetzung zwischen der Gesellschaft, ihren Organisationen und deren Kunden, die laufend versuchen Anschluss an eben diese Gesellschaft zu finden. Dabei kennt diese Gesellschaft nicht bloß Restriktionen, sondern sie fordert von sich selbst Reformen, die sie aber nur über den Umweg ihrer Organisationen, ihres Managements und ihrer Kunden erzielen kann.
Glaubt man Theoretikern und Praktikern, dann haben alle Unternehmen ein Problem: Betriebsblindheit. Ein Problem, das jede Organisation unvermeidbar heimsucht, sobald diese sich nur ansatzweise auf Routinen einlässt. Wenn das stimmt, dann dürfte sich das Problem in Werbeagenturen am bedrohlichsten darstellen. Gerade sie sind in besonderem Maße zur Beobachtung von Veränderungen in ihrer Umwelt und der ihrer Klienten gezwungen. Sie müssen sich schon aus der Natur ihres Geschäftes heraus immer wieder mit Überraschungen versorgen können. Die spezifische Organisationsform der Teams scheint dabei die Lösung darzustellen, um das Problem der Betriebsblindheit zu umgehen. Worin genau liegt aber ihr Erfolgsgeheimnis? Wer eine Antwort sucht, sollte dieses Buch lesen - und bereit sein, von den gewohnten Geschichten zu lassen.