Jan Hirschbiegel Libri






Nahbeziehungen bei Hof - Manifestationen des Vertrauens
Karrieren in reichsfürstlichen Diensten am Ende des Mittelalters
- 417pagine
- 15 ore di lettura
Das Vertrauen, das ein Mensch in einen anderen setzt, ist unverzichtbar für die Gestaltung und Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen. Das gilt nicht nur für egalitäre Gemeinschaften, sondern auch für hierarchisch strukturierte Ordnungen, deren Über- und Unterordnungsverhältnisse die Figur des Vertrauten hervorgebracht hat. Dieser Gestalt spürt der Autor an zahlreichen reichsfürstlichen Höfen an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert nach. Dabei zeigt er unter anderem, dass die Einführung des Vertrauten zur Absetzung anderer Figuren wie der des Günstlings führt. Ausgehend von einem differenzierteren Umgang mit dem Prinzip Vertrauen eröffnet das Buch erste Ansätze einer bislang noch nicht bestehenden Geschichte des Vertrauens.
In der Residenzstadt
Funktionen, Medien, Formen bürgerlicher und höfischer Repräsentation
- 268pagine
- 10 ore di lettura
Der vorliegende Band veröffentlicht die Vorträge des 1. Ateliers des Projekts 'Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800)', das im Herbst 2013 in Neuenstein stattfand. Im Hohenlohe-Zentralarchiv auf dem Schloss wurden 'Funktionen, Medien, Formen bürgerlicher und höfischer Repräsentation' sowie das Zusammenspiel von Hof und Stadt thematisiert. Nach einführenden Texten bietet der Band zehn Studien junger Wissenschaftler in drei Sektionen. Die Untersuchungen fokussieren die Stadt als Repräsentationsraum, der architektonisch und bildlich spezifisch gestaltet ist. Die Beispiele umfassen die Analyse kleinstädtischer Herrschaftszentren in den Niederlanden, die Beziehung von Hof und Stadt im spätmittelalterlichen München, die Gestaltung Saarbrückens sowie den Bau in frühneuzeitlichem Mainz. Zudem wird die Umnutzung von Stadtkirchen zu Hofkirchen betrachtet. Ein weiterer Fokus liegt auf den städtischen und höfischen Medien der Repräsentation, insbesondere auf dem Innsbrucker Wappenturm und dem Huldigungssilber der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Schließlich werden soziale Gruppen in der Stadt untersucht, darunter Schützenfeste in Süddeutschland, der Umgang mit Armut in Schwerin und die Schaffung von Ordnung durch symbolische Praktiken in Halle. Dieser Band ist der Auftakt zur Neuen Folge der Reihe 'Residenzenforschung', die sich nun 'Stadt und Hof' nennt.
Städtisches Bürgertum und Hofgesellschaft
- 384pagine
- 14 ore di lettura
25 Jahre lang hat die Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften über Hof und Residenzen gearbeitet. Jetzt will sie sich und ihre Forschungen neu orientieren. Dafür wählte sie das Thema „Bürgertum und Hofgesellschaft“ aus und bat international renommierte Kollegen darum, zu ihren Entwürfen Stellung zu nehmen. Der Stoff wurde in vier Anläufen behandelt: Die Antworten sind oft überraschend und skizzieren ein Forschungsprogramm, dem eine „neue“ Residenzen-Kommission in Zukunft nachgehen möchte.
Der Fall des Günstlings
- 531pagine
- 19 ore di lettura
Der 'Fall des Günstlings' hat eine Doppelbedeutung und meint einerseits den Fall als Vorkommnis und andererseits den Fall als Sturz. Was wie eine Fehlentwicklung, wie ein Versagen der Institution aussieht, ist deren Funktionieren selbst, so will es scheinen: Wenn jeder Günstling früher oder später fällt, sagt dies etwas über die Struktur von Herrschaft und Gesellschaft in der alteuropäischen Monarchie aus. Und wenn man die Gründe erkannt hat, weshalb es den Günstling gegeben hat und geben mußte. Eingerahmt werden die Beiträge von einem einführenden Problemaufriß und einer weiterführenden Zusammenfassung.
Eine Vielzahl von Neujahrsgeschenken, étrennes, ist in den archivalisch überlieferten Rechnungsbeständen Burgunds und anderer fürstlicher Höfe Frankreichs um 1400 dokumentiert. Diese Geschenke umfassen Tafelgeschirr, Schmuck, Edelsteine, Heiligenbildnisse, Reliquiare, Kreuze, Tabernakel, Stoffe, Bekleidung, Accessoires, Sättel, Börsen, Kerzenhalter, Spielbretter, exotische Tiere und sogar Geld. Eine systematische Durchsicht der archivalischen Überlieferung zeigt, dass der festliche Austausch dieser Geschenke nicht nur ein einzigartiges Phänomen des späten 14. und frühen 15. Jahrhunderts war, sondern auch wesentliche Einblicke in die sozialen Netzwerke der höfischen Gesellschaft während der Regierungszeit Karls VI. ermöglicht. Der Gabentausch offenbart, dass auch Personen ohne fürstlichen Rang, die als Favoriten, Protegierte oder Freunde galten, in den Genuss höfischer Geschenke kamen. Diese Beobachtungen erlauben es, die Beziehungen zwischen Gönnern und Begünstigten im späten Mittelalter besser zu verstehen und tragen zur Erforschung der sozialen Dynamiken dieser Zeit bei. Die Untersuchung identifiziert und benennt diese Personen, was einen weiteren Baustein für das Verständnis der höfischen Gesellschaft und ihrer Interaktionen liefert.