Die vorliegende Studie fragt nach der Entstehung des Königtums bei den germanischsprachigen Barbaren. Im Zentrum steht dabei zunächst die längst überfällige methodische Auseinandersetzung mit jener älteren Forschungsmeinung, nach der das völkerwanderungszeitliche Königtum als Heerkönigtum anzusprechen und von einem älteren, sakral fundierten Volkskönigtum zu unterscheiden ist. Ausgehend von neueren Forschungen und unter Einbeziehung archäologischer Befunde wird anschließend eine neue Perspektive auf die Herrschaftsentwicklung innerhalb der barbarischen Gesellschaften entwickelt.
Vortragsreihe zum tausendjährigen Jubiläum der Krönung Kunigundes in Paderborn
Mit der mittelalterlichen Herrscherin Kunigunde, geboren zwischen 975 und 985 als Tochter des Grafen Siegfried von Luxemburg, erleben wir eine außergewöhnliche Frau des ausgehenden Frühmittelalters. Durch ihre Ehe mit Herzog Heinrich IV. von Bayern, dem späteren König Heinrich II., stieg sie um 1000 zur Herzogsgemahlin, 1002 zur Königin und 1014 zur Kaiserin auf. Nach dem Tod ihres Mannes 1024 trat sie als einfache Nonne in das von ihr gegründete Benediktinerinnenkloster Kaufungen ein und wurde 1200, mehr als 150 Jahre nach ihrem Tod, heiliggesprochen. Besonders bedeutend ist ihre Krönung 1002 im Paderborner Dom, die die erste und einzige Königinnenweihe in Westfalen und die erste sicher bezeugte im ostfränkischen Reich darstellt. Anlässlich des tausendjährigen Jubiläums dieser wichtigen Ereignisses fand im vergangenen Jahr eine Ausstellung im Museum in der Kaiserpfalz Paderborn statt, begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Teil davon war eine Vortragsreihe, organisiert in Zusammenarbeit mit dem Institut zur Interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens, bei der namhafte Wissenschaftler referierten. Der vorliegende Sammelband vereint diese Vorträge, die sich mit der historischen Figur Kunigunde aus verschiedenen Perspektiven auseinandersetzen und den aktuellen Stand der Forschung zusammenfassen. Abgerundet wird der Band durch ein Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Orts- und Namenreg