InhaltsverzeichnisInhalt: Lutz Gunkel/Gereon Müller/Gisela Zifonun, Vorwort. - Martin Everaert, Reflexivanaphern und Reflexivdomänen. - Sam Featherston/Wolfgang Sternefeld, The Interaction of Factors in Judgements of Reflexive Structures: Data from Object Coreference in German. - Silke Fischer, Optimale Reflexivierung. - Volker Gast/Daniel Hole, On Paradigmatic (In)Coherence in Romance and Germanic Reflexives. - Günther Grewendorf, Dynamic Binding and the Problem of Object-Related Anaphors. - Lutz Gunkel, Reflexivierung in AcI-Konstruktionen. - Ingrid Kaufmann, Reflexive Verben im Deutschen. - Tibor Kiss, Die Genese der Ausnahmeanapher. - Florian Schäfer, Relativierte Bindungsminimalität in OT: einfache vs. serielle Optimierung. - Peter Siemund, Zur Analyse lokal ungebundener self-Formen im Englischen. - Wolfgang Sternefeld/Sam Featherston, The German Reciprocal einander in Double Object Constructions. - Gisela Zifonun, Aspekte deutscher Reflexivkonstruktionen im europäischen Vergleich: Pronominale Paradigmen und NP-interne Reflexiva.
Lutz Gunkel Libri




Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich - das Nominal
- 2004pagine
- 71 ore di lettura
Das Deutsche gehört zu den besonders gut erforschten Sprachen der Welt. Neue Erkenntnisse über seine Grammatik sind am ehesten durch eine Ausweitung der Perspektive über den traditionellen Ansatz hinaus zu erwarten. Im vorliegenden Handbuch zur Nominalgrammatik geschieht dies auf dem Weg des Sprachvergleichs mit anderen europäischen Sprachen, in erster Linie den Kontrastsprachen Englisch, Französisch, Polnisch und Ungarisch. Die Grammatik schließt an die typologische Forschung an und orientiert den Vergleich an allgemeinen semantisch-pragmatischen Funktionsbereichen, so genannten , funktionalen Domänen‘ wie Referenz, Identifikation, Modifikation. Behandelt werden nominale Wortklassen (wie Substantiv, Adjektiv, Pronomen), das nominale Klassifikationssystem (mit Genus, Numerus und Kasus), die nominale Flexionsmorphologie sowie nominale Syntagmen mit dem Schwerpunkt der NP-Syntax. Der Vergleich stellt die Optionen im Vergleichsspektrum heraus, von denen das Deutsche Gebrauch macht, zeigt aber auch, welche Möglichkeiten nicht realisiert sind, und lässt somit das typologische Profil dieser Sprache im Detail erkennen.
Deutsch im Sprachvergleich
Grammatische Kontraste und Konvergenzen
Im Sprachvergleich zeigt sich, wo eine Sprache eigene Wege geht und wo ihre Strukturen mit denen anderer Sprachen konvergieren. Sichtbar werden jedoch nicht nur die grammatischen Möglichkeiten einer Sprache, sondern auch deren Grenzen und Randgebiete. Strukturen, die in anderen Sprachen Standard sind, können im Deutschen ausgeschlossen sein oder lediglich im Substandard oder in den Dialekten auftreten (vgl. DEU „dem Peter sein Hut“, UNG „Péternek a kalapja“). Das Jahrbuch 2011 nimmt die Tradition kontrastiver Grammatikographie des Instituts für Deutsche Sprache unter neuen Fragestellungen wieder auf. Die Beiträge widmen sich dem Vergleich des Deutschen auf allen grammatischen Ebenen, von der Phonetik und Phonologie, Graphematik, Morphologie und Syntax bis zur Semantik, Pragmatik und Textgrammatik. Ergänzend werden neuere korpuslinguistische Methoden des Sprachvergleichs vorgestellt; das Verhältnis der kontrastiven Sprachwissenschaft zu anderen sprachvergleichenden Disziplinen, zur allgemeinen Sprachwissenschaft und zur Sprachtypologie wird thematisiert und bestimmt. Zielgruppe sind Sprachwissenschaftler des Deutschen und der Nachbarphilologien sowie Vertreter des Fachs Deutsch als Fremdsprache.
Die Untersuchung stellt einen Beitrag zur Grammatikographie infiniter Konstruktionen im Deutschen dar. Dabei handelt es sich um einen Gegenstandsbereich, der durch verwirrende empirische Fakten und eine Fülle divergierender Beschreibungsansätze gekennzeichnet ist. Gegenstand ist in erster Linie das Zusammenspiel infiniter Verbformen mit einer Subklasse der Verben, die Statusrektion auf sie ausüben, und zwar derjenigen Subklasse, die die Argumentstruktur des regierten Verbs beeinflusst. Im Zentrum stehen also Passiv, Kausativ und Kausativpassiv. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die detaillierte Rekonstruktion des Bechschen Kohärenzbegriffs und die Nachzeichnung der beiden unterschiedlichen Rezeptionslinien (topologische und argumentstrukturelle Ansätze). Ein ausführliches Grundlagenkapitel führt den Leser in den theoretischen Rahmen der Arbeit, die Head-Driven Phrase Structure Grammar (HPSG), ein.