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Wilhelm Toth

    Vom Volksgerichtshof in die Gewerkschaftsspitze - Alfred Ströer
    Reformer, Rastlose, Rebellen
    • Reformer, Rastlose, Rebellen

      • 224pagine
      • 8 ore di lettura

      Während schon im Frankreich der Jahrhundertwende 1900, in der Weimarer Republik der 1920er und 1930er Jahre und im vereinten Deutschland nach 1989 die historische, aber auch die aktuelle politische Rolle jener in vielen Fällen eminent kritischen Personengruppe, welche in der Öffentlichkeit als „Intellektuelle“ bezeichnet werden, zu wichtigen und durchaus heftigen Diskussionen führte, zeigt sich auch in dieser Thematik die Rolle Österreich als jene eines „Insel-Dornröschen“. „Intellektuellendiskussionen“ werden hier nur ganz sporadisch, wenn überhaupt geführt. Dabei sind gerade jene Frauen und Männer, egal welcher politischen Gesinnung sie angehören, immer wieder Vordenker gesellschaftlichen Handelns, was in einem Staat mit ausgeprägten konservativen Werthaltungen ihnen aber nicht immer zum Vorteil gereicht. Einige von ihnen haben ihre Gedanken dazu in diesem Buch formuliert: Fred Sinowatz, Erhard Busek, Anton Pelinka, Adolf Holl, Hans-Dieter Klein, Alfred Klose, Helmut Seel und andere. Sie taten dies in Erinnerung an Franz Slawik, den zu früh verstorbenen ehemaligen Landesrat von Niederösterreich und begeisterten Kulturpolitiker, einem jener Reformer, Rastlosen und Rebellen.

      Reformer, Rastlose, Rebellen
    • Alfred Ströer wuchs im „Roten Wien“ der Zwischenkriegszeit in einer typischen Arbeiterfamilie auf. Trotz der Armut seiner Eltern war er froh, als Jugendlicher eine Stelle als Metallarbeiter zu finden. Früh engagierte er sich in der Gewerkschaftsbewegung, zunächst legal, später illegal nach dem Verbot der freien Gewerkschaften durch das austrofaschistische Regime. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten geriet er zunehmend ins Visier der Gestapo und schloss sich den Kommunisten an, um Flugblätter zu verteilen. Im Februar 1939 wurde er verhaftet und verbrachte seinen 19. Geburtstag im Gefängnis. Im März 1940 wurde er wegen Hochverrats zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung arbeitete er in einer Rüstungsfabrik und versuchte mit anderen Widerstandskämpfern, Sabotageakte durchzuführen. 1942 wurde er in eine Strafkompanie einberufen und landete letztlich auf Rhodos. Nach dem Krieg fand er schnell seinen Platz im neu gegründeten Österreichischen Gewerkschaftsbund und arbeitete sich bis zum engsten Mitarbeiter des Gewerkschaftspräsidenten Franz Olah hoch. Den „Fall Olah“ überstand er unbeschadet und wurde Finanzreferent, Nationalratsabgeordneter und Generaldirektor der BAWAG. Als Zeitzeuge kämpft Ströer unermüdlich gegen den Faschismus und ist in verschiedenen Organisationen aktiv.

      Vom Volksgerichtshof in die Gewerkschaftsspitze - Alfred Ströer