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Hilda Schauer

    Denkformen und Wertesysteme in Wolfgang Koeppens Nachkriegstrilogie
    Postmoderne Erzählweisen aus kulturwissenschaftlicher Sicht
    • Der Sammelband enthält Studien zu vier Autoren, deren Werke sich zwischen der gemäßigten und der radikalen Richtung der Postmoderne befinden. In den Beiträgen über Christoph Ransmayrs Romane und Urs Widmers Erzählungen werden Selbstreflexion, Mehrdeutigkeit des Erzählens und Techniken der Illusionsstörung wie Metafiktionalität und mise en abyme thematisiert. Im zweiten Teil des Bandes dominieren kulturwissenschaftliche Fragestellungen. In Sten Nadolnys Selim oder Die Gabe der Rede und Die Entdeckung der Langsamkeit werden die wichtigsten Elemente der in literarischen Texten manifestierten Interkulturalität ins Visier genommen. Der Beitrag über Urs Widmers Im Kongo zeigt, welche formalen und funktionalen Ausprägungen die Rhetorik des kolonialen und postkolonialen Schreibens fand. Die letzten vier Aufsätze des Bandes über Ransmayrs Morbus Kitahara und Sebalds Austerlitz sowie über die Erzählung Max Ferber bewegen sich im Fragenkomplex „Erzählen, Identität, Erinnerung und Fotografie“.

      Postmoderne Erzählweisen aus kulturwissenschaftlicher Sicht
    • Diese Studie untersucht Wolfgang Koeppens Romantrilogie der 1950er Jahre, bestehend aus „Tauben im Gras“, „Das Treibhaus“ und „Der Tod in Rom“. Ziel ist es, die Konstruktionsprinzipien der Textwelt zu bestimmen, wobei der Fokus auf der Ebene der Geschichte liegt. Dies umfasst das Thema, die Figurenkonstellation, die Struktureigenschaften sowie Fragen zu Zeit und Raum der erzählten Geschichte. Auch Aspekte des Erzählvorgangs, wie die Montagetechnik und Intertextualität, werden behandelt. Die Analyse zeigt, dass in allen drei Romanen zwei zentrale Leitgedanken erkennbar sind. Der erste Gedanke thematisiert die Zugehörigkeit der Figuren zu unterschiedlichen Wertesystemen, die durch einen dominanten Wert (Macht, Kunst, Glauben oder Liebe) charakterisiert werden. Der zweite Gedanke bezieht sich auf die spezifische Denkform jeder Figur. Es hat sich herausgestellt, dass den Handlungen der Figuren ein bestimmter Denkstil und eine spezifische Wahrnehmung der Welt zugrunde liegen. Nach Panajotis Kondylis können zwei Grundtypen unterschieden werden: die synthetisch-harmonisierende „bürgerliche Denkform“ und die analytisch-kombinatorische „moderne Denkform“. Die Analyse untersucht in zwei chronologisch definierten Phasen die Zugehörigkeit der Figuren zu diesen Denkformen und Wertesystemen sowie deren Kombinierbarkeit.

      Denkformen und Wertesysteme in Wolfgang Koeppens Nachkriegstrilogie