Die Arbeit gibt zunachst einen Uberblick uber die Ars memorativa-Tradition und untersucht dann - eingeordnet in diesen historischen Rahmen - die aus der Sicht des 17. Jahrhunderts erfolgte Verknupfung von Elementen der Gedachtniskunst oder Mnemonik mit solchen aus der Emblematik. Daruber hinaus zeigt sie, wie diese Bestandteile um 1650 von den fur die Studie wichtigsten Autoren verstanden wurden, insbesondere von Johannes Buno und dessen Marburger Kommilitonen Johann Joachim Winckelmann. Mit ihnen erreichte die in der zweiten Halfte des 17. Jahrhunderts aufbluhende spate Mnemonik ihren Hohepunkt. Uberraschend ergibt sich fur das 20. Jahrhundert in dem emblematisch-mnemonisch vorgehenden Werk des Chemnitzer Lehrers Arno Gurtler ein relevanter Anklang.
Gerhard F. Strasser Libri



Im Vergleich zu der in den letzten vierzig Jahren gewaltig angestiegenen Zahl der Publikationen auf dem Gebiet der „reinen“ Emblematik gibt es in der angewandten Emblematik trotz wichtiger Untersuchungen eine Vielfalt von bislang nicht diskutierten und dokumentierten Erscheinungen, die zu einer weiteren Aufwertung der Domäne der Emblematik führen können. Die zwölf in diesem Band versammelten Beiträge beleuchten über das Emblembuch hinausgehend den Einfluss dieses Genres auf die europäische Kultur der Frühen Neuzeit von ganz verschiedenen Aspekten her. Nicht nur die angewandte Emblematik, sondern auch die verschiedensten Einstellungen zum Emblem kommen interdisziplinär zur Geltung. Deshalb werden auch emblematische Denkweisen in der bildenden Kunst, Musik, Theologie, Pädagogik und Architektur dargestellt.