In dieser Arbeit rekonstruiert Ronald Kurt eine Denkweise, die er als sozialphänomenologisch bezeichnet, direkt aus Husserls Philosophie. Die Phänomenologie beschäftigt sich mit Bewusstseinsphänomenen, während die Sozialphänomenologie das Bewusstsein vom Bewusstsein Anderer betrachtet. Sie beschreibt und typisiert die Beziehungen, in denen Menschen zu sich selbst und zu Anderen stehen. Der Autor erläutert die Theorie und Methodologie der Sozialphänomenologie und demonstriert deren Anwendung durch empirische Einzelfallanalysen. Zunächst wird Husserls Kritik am Objektivitätsideal der europäischen Wissenschaften und der Begriff der Lebenswelt behandelt. Husserls Ansatz, die Lebenswelt analytisch in der Form des „Ich habe Bewusstsein von etwas“ zu zergliedern, wird von Kurt für die Sozialphänomenologie weitergeführt. Der Mensch wird als wahrnehmendes, handelndes und schließlich als soziales und kulturelles Wesen dargestellt. Zentral ist Husserls Begriff der Appräsentation, der erklärt, warum Wahrnehmung und Verstehen ohne das Hinzudenken von Abwesendem nicht möglich sind. Im zweiten Teil werden die Methoden erläutert, einschließlich der Idealtypenlehre Max Webers und der „Epoché“, die für die phänomenologische Reduktion notwendig ist. Abschließend wird die Sequenzanalyse als methodisch kontrollierte Reflexion vorgestellt. Im dritten Teil demonstriert Kurt die sozialphänomenologische Denkweise anhand von Fernsehproduktionen wie „Ma
Ronald Kurt Libri






Interkulturelles Verstehen in Schulen des Ruhrgebiets
Gemeinsam gleich und anders sein
- 143pagine
- 6 ore di lettura
Moderne multikulturelle Gesellschaften müssen kulturelle Differenzen sozial integrieren. Das Buch sucht Antworten auf diese Fragen in der gesellschaftlichen Praxis: in Schulen des Ruhrgebiets. Hier wird Interkulturalität praktisch gelebt. Hier setzt das Forschungsprojekt – ursprünglich ein DFG-Projekt – empirisch an, indem es Schüler des Ruhrgebiets als Experten für interkulturelles Verstehen ernst nimmt. Kann die Gesellschaft von ihren Schülern interkulturelles Verstehen lernen?
Indien und Europa
- 215pagine
- 8 ore di lettura
Die Musik Indiens ist Europa fremd geblieben - leider. Dabei ermöglicht die indische Musik Vergleiche, die uns nicht nur die fremde, sondern auch die eigene Kultur neu verstehen lassen. Die Musik als Medium des Vergleichs verwendend, rekonstruiert Ronald Kurt die kulturellen Grundlagen der sozialen Verhältnisse, in denen Inder und Europäer Klängen Sinn verleihen. Der Fokus liegt dabei auf der nordindischen und europäischen Kunstmusik, der typisch indischen Beziehungsform »Guru-Shishya Parampara« und dem interkulturellen Lehren und Lernen klassischer indischer Musik. Dem Buch ist eine DVD mit drei Dokumentarfilmen beigefügt, die den Text ergänzen: »Be a Medium. Teaching and Learning Indian Classical Music«, »Indische Musik - Europäische Musik. Ein interkulturelles Lehr- und Lernprojekt« und »Raga Jog«. Für seine richtungsweisenden Beiträge zu den deutsch-indischen Beziehungen hat Ronald Kurt 2008 vom indischen Kulturrat (ICCR) den »Gisela Bonn Award« verliehen bekommen.
Menschliches Handeln als Improvisation
Sozial- und musikwissenschaftliche Perspektiven
Improvisieren ist menschlich. Weil das Leben zum Umgang mit dem Unvorhersehbaren herausfordert, ist das Improvisieren eine Kompetenz, die nicht nur in der Kunst, sondern auch im Alltag eine wichtige Rolle spielt. Jedes menschliche Handeln enthält ein Improvisationspotenzial. Wenn diese Annahme richtig ist, dann müsste der Begriff Improvisation ein Kernbegriff kulturwissenschaftlichen Denkens sein - allein: Er ist es nicht, jedenfalls noch nicht. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches nähern sich dem Phänomen des Improvisierens aus sozial- und musikwissenschaftlicher Sicht. In fachübergreifender Perspektive fragen sie nach der Bedeutung des Improvisierens in den Bereichen Musik, Tanz und Theater, nach den sozialen Bedingungen und kulturellen Kontexten improvisatorischen Handelns und nach dem Sinn, den Mitglieder anderer Kulturen mit dem Phänomen des Improvisierens verbinden. Mit Beiträgen von Ulrich Bielefeld, Silvana K. Figueroa-Dreher, Oliver Kozlarek, Ronald Kurt, Klaus Näumann, Stefan Orgass, Constanze Rora und Markus Schmidt.
Ronald Kurt rekonstruiert aus sozialwissenschaftlicher Perspektive die Herkunft und Entwicklung des hermeneutischen Denkens von der Antike bis zur Gegenwart. Anschaulich beschreibt er die Zusammenhänge zwischen alltäglichem und wissenschaftlichem Verstehen einerseits, zwischen philosophischem und sozialwissenschaftlichem Verstehen andererseits, und zeigt, wie die Methoden der Hermeneutik in der verstehenden Soziologie Verwendung finden.