Barocktanz im Zeichen französisch-deutschen Kulturtransfers
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Die Tanzhistoriographie profitiert von der umfangreichen Dokumentation des „Barocktanzes“, der höfisch geprägten Tanzkunst des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Besonders interessant ist die Entwicklung einer Tanznotation, die als kunstvolles Medium zur Verschriftlichung kodifizierter Bewegungsfolgen dient. Bisher konzentrierte sich die Barocktanzforschung vor allem auf Frankreich und England, während diese Veröffentlichung die Aneignung der französischen Tanzkultur im deutschsprachigen Raum untersucht. Im Mittelpunkt stehen zwei Tanzbücher, die 1705 in benachbarten Orten veröffentlicht wurden: Huguo Bonnefonds „Abregée des Principes de la Dance“ und der „Maître de Danse oder Tantz=Meister“, dessen Autor nur durch die Initialen IHP bekannt ist. Diese Quellen werden im Original abgebildet, für den praktischen Gebrauch transkribiert und dreisprachig kommentiert, um die Rekonstruktion und Neuinterpretation anzuregen. Die Untersuchung beleuchtet, wie die französische Tanzpraxis in der deutschsprachigen Region übernommen wurde und bietet damit wertvolle Einblicke in die Entwicklung des Barocktanzes und seiner Notationssysteme.