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Dieter G. Maier

    Neue Heimat Brasilien
    Berthold Auerbach
    Jenny Apolant
    Geschichte der Arbeitsmarktpolitik und Arbeitsverwaltung in Deutschland
    Hedwig Wachenheim
    Helene Simon
    • Helene Simon

      Für den Schutz der Frauen und der Jugend

      Helene Simon (1862–1947) war in der Frauen- wie auch in der Arbeiterbewegung eine hoch geschätzte Persönlichkeit, weil sie auf der Grundlage ihrer wissenschaftlichen Studien konkrete Empfehlungen und Forderungen zur Theorie und Praxis der Sozialpolitik in Deutschland formulierte. Durch Aufenthalte und Kontakte mit Sozialreformern in England lernte sie die dort geltenden Arbeitsschutzmaßnahmen kennen und setzte sich in zahlreichen Publikationen und Vorträgen für deren Einführung auch in Deutschland ein, insbesondere zugunsten von Frauen, Kindern und Jugendlichen. In der Weimarer Republik verlangte sie die Errichtung eines menschenwürdigen Wohlfahrtssystems und einer fortschrittlichen Jugendwohlfahrt. Einige ihrer weitgehenden Vorschläge wurden allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg umgesetzt. Helene Simon machte sich auch einen Namen mit vielbeachteten Biographien, z. B. über den Unternehmer und utopischen Sozialisten Robert Owen. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gelang ihr die Emigration nach England, wo sie 1947 verstarb.

      Helene Simon
    • Jenny Apolant

      Für Frauenwahlrecht und Mitarbeit in der Gemeinde

      Jenny Apolant (1874–1925) gehörte der bekannten Berliner Familie Rathenau an: Sie war eine Cousine von Walther Rathenau und Josephine Levy-Rathenau. Nach der Übersiedlung mit ihrem Ehemann, dem Krebsforscher Hugo Apolant, nach Frankfurt am Main leitete sie dort ehrenamtlich die 1907 vom „Allgemeinen Deutschen Frauenverein“ (ADF) gegründete „Zentralstelle für Gemeindeämter der Frau“, deren Ziel die Durchsetzung des Wahlrechts und der Mitarbeit der Frauen in der Gemeinde war. Durch Sammeln von Material, reichsweite sowie internationale Umfragen, Auskunftserteilung, Petitionen, Vorträge und Publikationen leistete Jenny Apolant mit dieser Einrichtung einen wichtigen Beitrag zur Emanzipation der Frauen in Deutschland. 1919 wurde Jenny Apolant zur Stadtverordneten gewählt und beteiligte sich an der politischen Schulung von Frauen. Darüber hinaus gründete und leitete sie mehrere soziale Einrichtungen.

      Jenny Apolant
    • Berthold Auerbach

      Schriftsteller und Volkserzieher im 19. Jahrhundert

      • 79pagine
      • 3 ore di lettura

      Dem schwäbischen Landjudentum entstammend, wurde Berthold Auerbach (1812–1882) ein international bekannter Schriftsteller. Zuvor war er wegen seiner Beziehungen zu den Burschenschaften vom Studium relegiert und damit vom angestrebten Beruf eines Rabbiners ausgeschlossen worden. Seinen literarischen Durchbruch erzielte er 1843 mit den heute noch bekannten „Schwarzwälder Dorfgeschichten“, die, wie auch viele seiner späteren Publikationen, in nahezu alle europäischen Sprachen übersetzt wurden. Dank seines gewinnenden Wesens fand er viele Freunde und einen engen Kontakt zu sämtlichen Kreisen der Bevölkerung: Hochadel, Bildungsbürgertum und Arbeiterschaft. Für alle war er ein gefragter Vortragender seiner Werke und begeisternder Redner. Auerbach verstand sich als Deutscher und Jude sowie als Humanist und Aufklärer. Sein Bestreben war, zu einem friedlichen Zusammenleben von Juden und Nichtjuden beizutragen. Umso mehr verletzten und bedrückten ihn die am Ende seines Lebens zunehmenden antijüdischen Agitationen.

      Berthold Auerbach
    • Neue Heimat Brasilien

      Die Flucht der Familien Levy und Arnhold nach ihren Briefen 1933 bis 1945

      Zu unterschiedlichen Zeitpunkten und auf verschiedenen Routen flohen in den Jahren 1933 bis 1939 etwa zwanzig Mitglieder aller Altersgruppen der Stargarder Familie Levy und Angehörige der mit ihr verwandtschaftlich verbundenen Dresdner Bankiersfamilie Arnhold nach England und – in der Mehrzahl – nach Brasilien. Die rund 250 erhaltenen Briefe, die sie sich aus Deutschland oder bereits aus dem Ausland schrieben, geben beispielhaft Einblick in ihre immer bedrohlicher werdende Lage, ihre Schwierigkeiten bei der Ausreise, den Verlust ihres Vermögens, ihre seelischen Nöte sowie ihre Sorgen um die noch in Deutschland lebenden Angehörigen. Sie belegen aber auch den Humor und die Ironie, die sie sich bewahrten. Die Dokumente bezeugen ebenfalls, wie es den Einwanderern gelang, dank ihres ungebrochenen Selbstwertgefühls, ihrer unermüdlichen Tatkraft und ihrer gegenseitigen Unterstützung in der Fremde eine neue Existenz aufzubauen.

      Neue Heimat Brasilien
    • Jeannette Schwerin

      Durch Bildung zu Sozialreform und Emanzipation

      Als Nachfahrin der bekannten jüdisch-spanischen Familie Abarbanell engagierte sich Jeannette Schwerin (1852–1899) in verschiedenen Organisationen der deutschen Frauenbewegung, so auch im Verein Frauenwohl und im Bund Deutscher Frauenvereine. Sie war Lehrerin von Alice Salomon und maßgeblich beteiligt u. a. an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur, der Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit sowie der Errichtung der ersten öffentlichen Lesehalle in Berlin. Als vielseitig gebildete Persönlichkeit gab sie in der kurzen Zeit ihres öffentlichen Wirkens wichtige Anstöße zur Sozialreform und Emanzipation, z. B. zu einer qualifizierten Ausbildung und gleichrangigen Beschäftigung der Frauen in der Wohlfahrtspflege sowie zu einem verbesserten Arbeitsschutz für Frauen. Dank ihrer anregenden Vorträge und Publikationen gewann sie auch im Ausland ein so hohes Ansehen, dass sie kurz vor ihrem viel zu frühen Tod als erste Deutsche in den Vorstand des „International Council of Women“ gewählt wurde.

      Jeannette Schwerin
    • Die Töchter der Familie Max A. Klausner

      „Alles Leute über dem Durchschnitt“

      Die Klausners waren Nachfahren einer berühmten jüdischen Gelehrtenfamilie und zugleich ein Beispiel für eine gelungene Integration – bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten. Max Albert Klausner (1848–1910) war ein bekannter Journalist und Kämpfer gegen den Antisemitismus. Irma (1874–1959), Dr. med., gehörte zu den ersten Frauen, die in Deutschland die humanistische Reifeprüfung ablegen und Medizin studieren durften. Gertrud (1877–1939), Dr. phil., wurde Lehrerin. Sie engagierte sich im Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und war Abgeordnete im Preußischen Landtag. Judith (1878–1933) machte sich als Künstlerin einen Namen, vor allem durch ihre Buchillustrationen und Tierplastiken. Edith (1879-1941), Dr. rer. pol., amtierte nach einem nachgeholten Studium der Staats- und der Rechtswissenschaften als eine der ersten Richterinnen in Deutschland.

      Die Töchter der Familie Max A. Klausner
    • Oscar und Max Levy

      Europäer und „Nietzsche-Apostel“ – Patriot und Unternehmer

      • 98pagine
      • 4 ore di lettura

      Aus einer angesehenen Stargarder jüdischen Familie stammend, entwickelten sich die Brüder Oscar und Max Levy ganz unterschiedlich. Oscar (1867–1946), der älteste von drei Brüdern, empfand sich als Europäer und verließ nach dem Medizinstudium das aus seiner Sicht chauvinistische Deutschland. In England verbreitete er in Aufsätzen und Büchern die Ideen Friedrich Nietzsches und gab dessen erste englischsprachige Gesamtausgabe heraus. Dadurch wurde er wiederum selbst Opfer von Missverständnissen und Anfeindungen. Max (1869–1932), der jüngste, wirkte nach seinem Ingenieurstudium zunächst als Pionier in der Röntgentechnik, bevor er in Berlin einen Betrieb gründete und diesen zu einem mittelständischen Unternehmen ausbaute. Er engagierte sich darüber hinaus in der Kommunalpolitik und erwies sich – auch im Ersten Weltkrieg – als deutscher Patriot.

      Oscar und Max Levy
    • Ignaz Jastrow

      Sozialliberal in Wissenschaft und Politik

      • 80pagine
      • 3 ore di lettura

      „Sozialliberal“ war seine Devise, und so lebte und wirkte Ignaz Jastrow (1856 – 1937) als kritischer Bürger und Patriot, als Historiker, Staatswissenschaftler, Nationalökonom, Verwaltungsfachmann, Jurist sowie als fortschrittlicher Sozialpolitiker. Am 13. September 1856 in Nakel (heute Naklo nad Notecia/Polen) geboren, studierte Jastrow Geschichte und Philosophie in Breslau und Berlin und promovierte „Zur strafrechtlichen Stellung der Sklaven bei Deutschen und Angelsachsen“. Ab 1885 lehrte er als Privatdozent und ab 1905 als unbesoldeter außerordentlicher Professor. Trotz seiner Verdienste wurde er aus politischen Gründen und als Jude bis zum Ende des Kaiserreiches nicht zum ordentlichen Professor berufen. Jastrow legte Missstände und antidemokratische Maßnahmen in Staat und Gesellschaft offen und nahm dabei bewusst persönliche Nachteile, sogar Straf- und Disziplinarverfahren in Kauf. Er förderte die Emanzipation der Frau und prägte als anerkannter Pädagoge über fünf Jahrzehnte den wissenschaftlichen Nachwuchs Deutschlands. In Charlottenburg fungierte er als Stadtverordneter, Stadtrat und Bürgerdeputierter. Jastrow war zudem Begründer, Herausgeber sowie Redakteur zahlreicher renommierter Fachzeitschriften. Von besonderer Bedeutung sind bis heute seine Vorarbeiten zur Arbeitsmarktbeobachtung und -politik.

      Ignaz Jastrow