Der Forschungsbericht untersucht die soziale Integration afghanischer Communities in Wien, beleuchtet deren Nutzung öffentlicher Räume und die damit verbundenen Interaktionen. Er thematisiert Konflikte sowie die sozialen Kontakte afghanischer Frauen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Integration und berücksichtigt die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie.
Soziale Implikationen der Pandemie für die syrischen und afghanischen Communities sowie NGOs der Flüchtlingsbetreuung in Wien. Unter Mitarbeit von Ass.-Prof. Mag. Dr. Gabriele Rasuly-Paleczek, Sabine Bauer-Amin, Ph.D. und Marie Lehner, BA
Die COVID-19-Pandemie hat alle sozialen Schichten der Bevölkerung in Österreich in vielfacher, aber doch unterschiedlicher Weise betroffen. Während Untersuchungen zu den Auswirkungen auf Schüler/innen und Student/inn/en sowie auf ältere Personen bereits vorliegen, fand die vulnerable Gruppe der Geflüchteten bislang viel weniger mediale und wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Primäres Ziel des nun vorliegenden Forschungsberichts ist es, dieses Forschungsdefizit zu den komplexen Auswirkungen der Pandemie auf die syrischen und afghanischen Communities in Wien zu kompensieren. Darüber hinaus wurde vor allem den Vereinen der Communities und den NGOs besonderes Augenmerk geschenkt. Diese waren in ihren Informations- und Unterstützungsleistungen mit besonderen und noch nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert und haben eng mit den Autor/inn/en der Studie zusammengearbeitet. Der Band beinhaltet neben den Ergebnissen einer Online-Befragung sowie qualitativer Interviews mit Expert/inn/en auch eine Reihe von Good-Practice-Empfehlungen für Praktiker/innen, die auch im Falle künftiger Pandemien situationsadäquates Handeln erleichtern würden.
Geflüchtete prägen seit der „refugee crisis“ von 2015/16 die Integrationsdebatten in der EU, da die Zuwanderung aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika neue Herausforderungen für Europa mit sich bringt. Die Frage nach der gesellschaftlichen Teilhabe und langfristigen Integration der Geflüchteten ist von hoher gesellschaftspolitischer Relevanz. Der vorliegende Band beleuchtet strukturelle und soziale Integrationsbereiche sowie individuelle Orientierungen und Teilhabeperspektiven. Die Analysen stammen sowohl von Wissenschaftler/inne/n als auch von Praktiker/inne/n der Integrationsarbeit und befassen sich mit Diskursen zu Flucht und Mobilität sowie dem Ankommen und der Partizipation in Österreich. Es werden empirische Forschungsergebnisse zu Themen wie Wohnungs- und Arbeitsmarktintegration, Bildungsstrukturen, Wertvorstellungen, sozialen Netzwerken und individuellem Wohlbefinden präsentiert. Zudem werden Praxisfelder der Hilfe mit einem Fokus auf ehrenamtliches Engagement für und von Geflüchteten berücksichtigt. Zwei Interviews mit Expert/inn/en zu den Herausforderungen der langen Flucht und der Inklusion runden den Inhalt dieses vielfältigen Bandes ab.
Eine sozialräumliche Longitudinalanalyse 1981 und 2005
113pagine
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Wien ist seit den frühen 1960er Jahren ein Ziel für die Arbeitsmigration von „Gastarbeitern“ aus dem Balkan. Die ehemaligen „Gastarbeiter“ aus Jugoslawien stellen nicht nur eine der ältesten, sondern auch die zahlenmäßig bedeutendste Gruppe von Zuwanderern in Wien dar. Innerhalb der Stadt gibt es eine ungleiche Verteilung der Wohngebiete dieser Zuwanderergruppe. Ethnische Segregation ist ein sozialräumliches Phänomen, das in allen Großstädten zu beobachten ist. Die Exjugoslawen gehören zu den unteren Schichten der Arbeitsmigration und konzentrieren sich vor allem auf Wohngebiete mit älteren Gebäuden und niedrigem Wohnstandard.
Eine empirische Analyse des interethnischen Zusammenlebens in unterschiedlichen Wohnbaukategorien in Wien
110pagine
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Wien hat sich zu einer „Stadt der Migranten“ entwickelt, in der ein wachsender Teil der Bevölkerung aus dem Ausland stammt. Diese Gruppe mit „Migrationshintergrund“ wird zunehmend vielfältiger in Bezug auf Herkunft, Aufenthaltsdauer, Alter, Bildungsniveau und soziale Stellung und stellt eine bedeutende Nachfragergruppe auf dem Wohnungsmarkt dar. Die Wohnintegration von Migranten ist ein dynamischer Prozess, dessen reibungsloser Verlauf für die gesamte Gesellschaft von großer Bedeutung ist. Wichtige sozialräumliche Phänomene in diesem Kontext sind ethnische Unterschichtung, Segmentierung und Segregation. Ethnisch gemischte Nachbarschaften in Wien zeigen mittlerweile viele unterschiedliche Formen. Die klassischen Dichotomien zwischen Wienern und ehemaligen „Gastarbeitern“ sind nicht mehr ausschlaggebend; interethnische Kontakte finden heute zwischen Menschen aus aller Welt statt. Wie diese heterogenen Nachbarschaften tatsächlich funktionieren, ob sie Konfliktpotenzial bergen oder integrationsfördernd wirken, ist bislang nur unzureichend erforscht. Unser Projekt zielt darauf ab, empirisch fundierte Ergebnisse zu interethnischen Nachbarschaftsbeziehungen zu präsentieren, die zwar nicht repräsentativ, aber dennoch aussagekräftig sind.
Wien als Studienort und internationale Bildungsmetropole
Laut Hochschulstatistik studierten im Wintersemester 2003/04 19.769 nicht aus Österreich stammende Studenten und Studentinnen an Wiener Universitäten, was einem Ausländeran-teil von immerhin 17,4% entsprach. Dennoch war bislang nur wenig empirisch gesichertes Wissen über ausländische Studierende in Wien vorhanden. Der Forschungsbericht des ISR ist in seiner Form die erste diesbezüglich umfassende Analyse und zählt auch zu den international äußerst wenigen Studien, die sich der Thematik der studentischen Migration widmen. Die Publikation basiert sowohl auf der Auswertung der vorhandenen amtlichen Statistik als auch auf einer umfangreichen Befragung. Die Analysen haben ergeben, dass bei der Wahl des Studienortes der Distanzfaktor eine zentrale Rolle spielt. Weiters sind Sprachbarrieren, traditionelle Migrationspfade, ethnische Netzwerke und historische Bindungen zwischen einzelnen Staaten zu berücksichtigen. Die meisten befragen Studenten streben den Erwerb spezieller fachlicher Kenntnisse und bessere Berufsperspektiven an. Bei den nicht studienbezogenen Gründen sind vor allem die ausgezeichnete Lebensqualität in Wien sowie das Image der Stadt von Bedeutung. Gerade angesichts der derzeitigen Situation eines äußerst verstärkten Zulaufs ausländischer Studiosi zu den österreichischen Universitäten gewinnt der vorliegende Forschungsbericht besonders an Aktualität.
This policy handbook discusses the policy-relevant results of the JPI Urban Europe project "Interethnic Coexistence in European Cities" (ICEC). A more detailed documentation of the research approach, methodology and local results on Amsterdam, Stockholm and Vienna can be found in various publications available for download from www.icecproject.com There is not one specific mode of interethnic coexistence - neither in the same city nor in the same neighbourhood. This is one remarkable fact uncovered by the authors of this report during their intensive field research. Interethnic coexistence works in many different ways and is extremely diverse. In our interviews, coexistence, for example in Vienna, generated such polarised messages as "[...] they have their own communities, where they meet and don't want to have contact with us", but also this statement of an Austrian lady: "With Turkish residents one gets a different kind of contact, as there is immediate understanding and openness [...]". The quality of coexistence and the quantity of interethnic interaction are as heterogeneous as the case study neighbourhoods and individuals with whom we spoke. Patterns of interethnic relations are clearly marked by the social and economic status of the neighbourhoods, but are also influenced to a lesser degree by the proportion of the migrant population and the ethnic mix.