Immer häufiger werden in gesundheitswissenschaftlichen Studien und in der Gesundheitsberichtserstattung Karten verwendet, um Daten und Analyseergebnisse mit räumlichen Bezügen und Inhalten darzustellen. Ursache hierfür ist ein gewachsenes Interesse an regionalen Fragestellungen sowie eine bessere Verfügbarkeit von gesundheitlich relevanten Daten mit regionalem Bezug. Darüber hinaus kann der Anwender mittlerweile Karten ohne kartographische Vorkenntnisse mittels frei verfügbarer Softwarepakete erstellen. Daraus resultiert ein vermehrtes Auftreten von Karten, welche nicht den geographischen bzw. kartographischen Mindeststandards entsprechen. Aufgrund fehlender methodischer Kenntnisse für die Erstellung von Karten entstehen Probleme bei der korrekten Interpretation kartographischer Darstellungen. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit, Handlungsempfehlungen zu schaffen, um auf deren Grundlage kartographische Darstellungen im Gesundheitswesen interpretieren zu können.
Jobst Augustin Libri



Geografie der Gesundheit
Die räumliche Dimension von Epidemiologie und Versorgung
Die Frage, wie sich das Klima in Zukunft entwickeln wird, gehört heute zu den meist diskutierten Themen in Wissenschaft und Gesellschaft. In der Klimatologie wird versucht, mittels mathematisch-physikalischer Modelle das Klima der Zukunft aber auch das der Vergangenheit („Reanalysen“) zu simulieren bzw. zu rekonstruieren. Das Charakteristikum der erwähnten „Reanalysen“, die bei höherer Auflösung auch „Hindcasts“ genannt werden, ist, auf physikalischen Gesetzen beruhende Daten verschiedener Parameter zu schaffen. Durch die Simulation bzw. Konstruktion solcher Daten werden über längere Zeiträume flächendeckende und vollständige Datenreihen erzeugt. Da es für vor allem für marine Regionen kaum möglich ist, flächendeckende Messungen durchzuführen, stellen Reanalysen die einzige Möglichkeit dar, geschlossene Datenreihen zu erzeugen. In dieser Arbeit konzentriert sich der Autor mit der Auswertung eines für die Ostsee durchgeführten „Hindcasts“. Die Arbeit umfasst hierbei den Zeitraum 1958 bis 2002. Verschiedene statistische Verfahren wurden eingesetzt, um die Daten wissenschaftlich zu analysieren. Einen Schwerpunkt der Arbeit stellt die Betrachtung der Extremwerte des Seegangsklimas dar. Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit Luftdruckfelder über dem Atlantik bzw. die Großwetterlagen das Seegangsklima der Ostsee beeinflussen.